Am Niederrhein.
Leuchtendes Rosa, strahlendes Weiß, über und über mit Blüten behangene Bäume – mehr Frühling geht nicht: Die Obstbäume stehen in diesen Tagen in voller Blüte. Vor allem am Niederrhein, wo es zahlreiche Obstbauern gibt, genießen Spaziergänger und Radler den Anblick der üppigen Blütenpracht. Wegen des vorangegangenen kühlen und dunklen Wetters hinkt die Blüte in diesem Jahr sieben bis zehn Tage hinterher, teilte die Landwirtschaftskammer mit.
„Es sind vor allem die Apfelbäume, die jetzt blühen“, sagt Sabine Weiß vom Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauern. Im Rheinland blühen derzeit aber auch die Süßkirschen. Die Birnen waren etwas vorneweg, sie hatten schon vor zwei Wochen in den Blühmodus umgeschaltet. Noch früher sind Pflaumen und Zwetschgen, sie machen in hiesigen Breiten immer den Anfang und sind – so die Landwirtschaftskammer – jetzt schon fast verblüht. Gut 2500 Hektar Baumobst gibt es in Nordrhein-Westfalen, klarer Anbauschwerpunkt ist das Rheinland. In dem milden Klima wachsen sogar Pfirsiche, Aprikosen und Nektarinen.
Für die Obstbauern heißt es jetzt: hopp – oder topp? Im Frühjahr entscheidet sich wesentlich, wie die Ernte wird. Fallen die Blüten in großer Zahl Nachtfrösten oder Regen und Wind zum Opfer, hängen später kaum Früchte am Baum. Aber es gibt Tricks, die helfen: So haben die Landwirte in den vergangenen Wochen auf Frostschutzberegnung gesetzt, dabei bilden sich schützende Eispanzer um die Blüten. Oder sie setzten Windmaschinen ein, die wärmere Luft aus höheren Schichten an den Boden saugt. In nächster Zeit freilich droht keine Gefahr: „Die Wetterprognose ist gut“, sagt Sabine Weiß. Die Obstbauern hoffen auf eine gute Ernte.