Großes Chaos bei der Impftermin-Vergabe in NRW!
Für die über 60-Jährigen in NRW war der Karsamstag (3. April) ein Tag, der ihnen Hoffnung gegen sollte. Sie konnten sich einen Impftermin mit dem Mittel von AstraZeneca sichern. Doch statt Freude gab es Chaos und technische Probleme.
Mit diesem Ansturm hatten viele bereits gerechnet. Schon am frühen Samstagmorgen wollte sich die Altersgruppe 60 plus aus NRW per Hotline oder im Internet einen Termin schnappen. Nach zwei Stunden hatte die Webseite 25 Millionen Zugriffe zu verzeichnen – zu viel für das System.
NRW: Nur ein Zehntel bekommt Termin
Die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNO), die für die Terminvergabe zuständig ist, musste das Online-Buchungssystem drosseln, damit es weiterhin stabil läuft.
Nach Angaben des Düsseldorfer Gesundheitsministeriums wurden bis 17 Uhr 213.180 Termine für Erstimpfungen mit dem Präparat von AstraZeneca vergeben – 100.063 im Landesteil Nordrhein und 113.117 im Landesteil Westfalen-Lippe. Viele konnten bereits am selben Tag ihre Impfung abholen.
Doch viele schauten auch in die Röhre. Denn „nur 450.000 von vier Millionen Menschen dieser Altersgruppe in NRW können einen Termin bekommen – das ist gerade mal ein Zehntel“, stellt der KVNO-Vorstandsvorsitzende, Dr. med. Frank Bergmann, klar.
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Das ist das Coronavirus:
- ist SARS-CoV-2 (Abkürzung für englisch: severe acute respiratory syndrome coronavirus 2)
- gehört zur Familie der Coronaviren, eine Infektion kann neue Atemwegserkrankung Covid-19 verursachen
- erstmals 2019 in der chinesischen Stadt Wuhan entdeckt
- wurde von der WHO am 30. Januar 2020 als „gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite“ und am 11. März 2020 als Pandemie eingestuft
- Infektion erfolgt in der Regel über Tröpfcheninfektion und Aerosole
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Für ihn war es ein „leider nicht völlig problemfreier Start mit Ansage“. Die Nachfrage nach Impfterminen war noch viel größer als vor knapp zwei Monaten, als die über 80-Jährigen einen Termin buchen konnten.
Die Hotlines der beiden KV verzeichneten bis 17 Uhr rund 1,2 Millionen Anrufe. Laut Ministerium zwangen rund 99 Millionen Zugriffe auf das Terminbuchungsportal allein im Rheinland und etwa 90 Millionen in Westfalen-Lippe die Systeme vorübergehend in die Knie.
NRW: Arztpraxen starten nach Ostern
Die Gruppe ab 60 Jahren kommt außerhalb der üblichen Reihenfolge zum Zuge, nachdem die Ständige Impfkommission empfohlen hatte, das Vakzin von AstraZeneca für Jüngere nicht mehr einzusetzen. Hintergrund: Es gab einige Fälle von Blutgerinnseln (Thrombosen) in Hirnvenen.
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Damit wurden allein in NRW kurzfristig 450.000 Impfdosen frei – eine einmalige Sonder-Terminvergabe.
„Der Ansturm auf die Impftermine ist ein gutes Zeichen und ein wichtiges Signal“, sagte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) am Abend. „Das zeigt uns, dass die Menschen dem AstraZeneca-Impfstoff weiterhin vertrauen.“
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Nach Ostern sollen außerdem die Arztpraxen in NRW mitimpfen. „So werden vor allem chronisch kranke Menschen und Angehörige von Menschen, die zuhause gepflegt werden müssen, sehr zeitnah einen Impftermin bekommen. Darüber sind wir sehr froh!“, so Bergmann.
Ebenfalls am Dienstag startet die Terminvergabe für die 79-Jährigen in NRW.
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