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Maskenpflicht in NRW bald abgeschafft? HIER sollte die Schutzmaßnahme weiterhin gelten

Maskenpflicht in NRW bald abgeschafft? HIER sollte die Schutzmaßnahme weiterhin gelten

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Die Maskenpflicht sollte im Winter in einigen Bereichen noch aufrecht erhalten bleiben. (Symbolbild) Foto: imago images

Ruhrpott-Kolumne

Ich erinnere mich noch ganz genau an dieses beklemmende Gefühl, fast keine Luft mehr zu bekommen: In einem Baumarkt wollte ich im April 2020 nur ganz schnell Wandfarbe kaufen, um einer Freundin beim Streichen zu helfen. Da machte uns die neu eingeführte Maskenpflicht in NRW ganz schön zu schaffen.

Flach atmen, dachte ich mir, während mein Puls sich erhöhte, die Brille beschlug. Doch ich habe es zähneknirschend eingesehen: Die Maskenpflicht war notwendig. Nun anderthalb Jahre später ist der Mund-Nasen-Schutz für mich zur Gewohnheit geworden – und sollte in bestimmten Bereichen auch gut und gerne noch ein wenig länger gelten.

Maskenpflicht in NRW: Kommt bald der „Freedom Day“ in ganz Deutschland?

Die Normalität nach dem harten Corona-Lockdown ist zurück. Der Einzelhandel hat wieder geöffnet, Großveranstaltungen wie Weihnachtsmärkte werden geplant, Clubs laden das Partyvolk wieder zum Tanzen ein – ein Hoch auf die zurückgewonnene Freiheit. Eine Maßnahme bleibt bislang aber NOCH bestehen: die Maskenpflicht im öffentlichen Raum ohne 2G- oder 3G-Regeln. Doch Rufe zur Abschaffung werden laut – obwohl die bundesweite Zahl der Infektionen wieder steigt. Wird es bald auch in Deutschland einen „Freedom-Day“ geben?

So hat die FDP-Fraktion in der vergangenen Woche sich dafür ausgesprochen, die Maskenpflicht im Einzelhandel zu lockern. Der FDP-Fraktionschef Christof Rasche sagte dem „Kölner Stadt-Anzeiger“, er wünsche sich, dass das Land angesichts der hohen Impfquoten ab Anfang November zu mehr Normalität zurückkehre.

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„In einem Bekleidungsgeschäft oder Supermarkt, wo es kaum Gedränge gibt, können wir auf eine Maskenpflicht sicherlich verzichten“, zitierte die Zeitung den Politiker. Er räumte aber ein, dass es nur in sehr hoch freuquentierten Geschäften noch nicht möglich sei. Doch wie soll das geregelt werden?

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Im Ruhrgebiet spricht man „Tacheles“ und redet nicht lange um den heißen Brei herum. DER WESTEN-Redakteurin Julia Scholz beschäftigt sich in der Kolumne „Da sachste, wat Sache ist“ mit aktuellen Themen, die die Menschen im Revier bewegen.

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Mir wird bei dem Gedanken daran etwas bange. Natürlich haben mir schon Bekannte, die aus dem Holland-Urlaub zurückkamen, von dem befreienden Gefühl beim Shoppen ohne Maske erzählten. Hatten sie doch gleichermaßen zunächst ein komisches Gefühl, weil sie sich irgendwie nackt im Gesicht fühlten. Etwas fehlte.

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Markus Söder (CSU), der für seine harte Linie in der Corona-Politik bekannt ist, sagte der „Welt am Sonntag“: Wenn der Bundestag die epidemische Lage nicht mehr verlängert, dann bedeutet dies wohl das Ende aller Sicherheitsauflagen.“ Und weiter: „Dann hätten wir Ende November indirekt den Freedom Day.“

Und jetzt hat sich auch noch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn für das Ende der epidemischen Lage ausgesprochen. Am 25. November wäre es dann soweit. Wird dann die Maskenpflicht in Bus und Bahn fallen? Ich hoffe nicht.

Ende der Maskenpflicht inmitten der Grippesaison? Nein danke!

„Freedom Day“ inmitten der Grippesaison und steigender Corona-Zahlen? In den Zügen und Bussen ist es wieder voller. Die Erkältungswelle scheint in vollem Gange. In den einzelnen Abteilen hustet und schnieft es wieder aus jeder Ecke. Fühle ich mich da sicherer, wenn mein Hintermann oder meine Hinterfrau eine Maske trägt, um mich vor der Tröpfcheninfektion zu bewahren? Definitiv! So können Ansteckungen auch bei normalen Erkältungen ganz einfach vermieden werden. Auch an der Supermarktkasse kann ich auf solche Virenschleudern verzichten.

Wir sollten vorsichtig in diesen Winter gehen, uns an dem freuen, was wir wieder genießen können: Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt trinken, in vollen Fußballstadien mit der Mannschaft mitfiebern oder Konzerte der Lieblingsband besuchen. Eine neue Winterwelle soll bitte nicht wieder kommen! Und wenn dieses kleine Stück Stoff dazu beitragen kann, dann nehme ich das gern in Kauf. Frei können wir uns bei den Lockerungen schließlich auch mit Maske fühlen.