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Köln: Vermieterin schockt mit Inserat – „Das geht gar nicht“

Köln: Vermieterin schockt mit Inserat – „Das geht gar nicht“

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Als Marie S. auf das Inserat der Wohnung bei Ebay Kleinanzeigen stieß, wurde sie unglaublich wütend. (Symbolbild) Foto: mago images / Photocase
  • Köln: Junge Frau auf Wohnungssuche
  • Das Inserat einer Vermieterin auf Ebay Kleinanzeigen macht sie einfach nur wütend

Köln. 

Seit Wochen sind Marie S. und ihr Mann auf Wohnungssuche in Köln. Der Wohnungsmarkt in der Millionenstadt ist nicht einfach. Umso mehr freuten sich die beiden, endlich ein Angebot gefunden zu haben, bei dem Preis, Wohnungsgröße und Lage zusammenpassen. Doch als Marie den Text des Inserats auf Ebay Kleinanzeigen las, war sie empört. Das berichtete sie nun gegenüber dem Express.

Köln: Rassismus bei Wohnungsvermietung?

Eine als 2-er WG geplante Wohnung, zwei große teilmöblierte Zimmer, jeweils mit Küchen- und Badbenutzung, zusammen etwa 90 Quadratmeter groß. Zum Mietpreis von 800 Euro kalt. Doch dann stieß Marie S. (33) auf einen Aspekt im Inserat, der sie richtig wütend machte.

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Die Vermieterin wollte die Wohnung nämlich nur an „zwei deutschsprachige Europäer/-in“ vermieten. „Ich habe mich total aufgeregt und die Anzeige auf Facebook gepostet“, beschwert sich Marie im Express.

Auf Facebook habe sie viel Zustimmung von anderen Nutzern erhalten. Sie sind der Meinung: „Das geht gar nicht“ Marie ist gebürtige Französin, ihr Mann ist in England geboren, mit pakistanischem Familienhintergrund.

Antidiskriminierungsbüro Köln: Kein Einzelfall

Der Fall von Marie S. ist dabei kein Einzelfall, wie das Antidiskriminierungsbüro Köln vom Verein Öffentlichkeit gegen Gewalt gegenüber DER WESTEN bestätigt.

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Dort ist das Problem bekannt – bundesweit komme es immer wieder zu Benachteilungen im Wohnungsmarkt. Im Jahresbericht 2016 gehört der Bereich Wohnen zu den Regionen mit den meisten gemeldeten Fällen.

Benachteiligung ist häufig unterschwellig

Darunter fallen Konflikte zwischen Nachbarn, allerdings auch Auseinandersetzungen mit Vermietern und Vermieterinnen. Gerade bei der Wohnungssuche sei die Dunkelziffer jedoch vermutlich weitaus höher.

Selten sei die Benachteiligung dabei jedoch so deutlich, wie in dem Inserat, auf das Marie S. gestoßen ist. „Häufig schwingt es unterschwellig mit und ist nicht so offensichtlich, wie in diesem Fall“, so Berivan Moğultay-Tokuş vom Antidiskriminierungsbüro.

Mieterschutzbund: „Derartige Aussage ist diskriminierend“

Auch der Mieterschutzbund sieht in dem Inserat eine klare Diskriminierung. „Hier wird der Abschluss eines Vertrags abhängig gemacht von der Rasse und Ethnie“, erklärt Pressesprecher Ulrich Ropertz.

Theoretisch können Mieter sogar eine Schadensersatzforderung stellen, wenn sie aufgrund dieser Kriterien keine Zusage für die Wohnung erhalten. Die Chancen für den Erfolg einer solchen Klage seien dabei natürlich höher, wenn wie in diesem Fall eine schriftliche Aussage vorliegt. (dav)