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Geldautomaten-Sprengung: Banken sollen Farbe einsetzen

Geldautomaten-Sprengung: Banken sollen Farbe einsetzen

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Unbekannte sprengen Geldautomat in Duisburg Foto: Archiv/Stephan Eickershoff, Funke Foto Services
In ganz NRW haben Kriminelle Geldautomaten gesprengt. Jetzt empfiehlt das Innenministerium NRW den Banken, Farbkartuschen in die Automaten einzubauen.

Essen. 

Über 40 Mal haben Kriminelle 2015 in NRW Geldautomaten in die Luft gesprengt. Jetzt hat das NRW-Innenministerium betroffenen Banken empfohlen, Farbkartuschen in die Automaten einzubauen. Im Fall einer Explosion spritzt Farbe aus den Kartuschen auf die Geldscheine und macht sie unbrauchbar.

„In den Niederlanden und auch in Frankreich ist das ein erprobtes Mittel“, sagt Innenministeriums-Sprecher Wolfgang Beus. Der Einbau solcher Kartuschen sei vor allem eine vorbeugende Maßnahme. „So sollen Kriminelle schon vom Versuch abgehalten werden. Denn durch die Sprengungen könnten auch Menschen verletzt werden und es kommt zu erheblichen Schäden an den Gebäuden“, so Beus.

„Empfehlung zur Kenntnis genommen“

Die Sparkasse in Krefeld, wo es betroffene Filialen gibt, hat „die Empfehlung zur Kenntnis genommen und berät darüber“, so ein Sprecher. Ähnlich äußerten sich andere Institute in der Region.

Bei der Sparda-Bank etwa, die eine betroffene Filiale in Duisburg führt, heißt es: „Die Sicherheitsmaßnahmen werden kontinuierlich geprüft und angepasst. Um die Sicherheit unserer Filialen und SB-Center zu gewährleisten, werden alle SB-Bereiche rund um die Uhr von unserem Sicherheitsdienst videoüberwacht.

Als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme seien die SB-Center aktuell zwischen Mitternacht und 5 Uhr morgens geschlossen. Die „Umsetzung weiterer Sicherheitsvorkehrungen“ befinde sich in der Vorbereitung.

Auch in einer Commerzbank-Filiale in Duisburg sprengten bislang Unbekannte einen Geldautomaten in die Luft. „Wir haben zwar Farb-Kartuschen, aber nicht flächendeckend“, so ein Sprecher.

„Vorrang hat die Verhinderung weiterer Sprengungen“

Die Sparkasse Düsseldorf sieht offenbar von Farbkartuschen eher ab. „Bei uns ist eine solche Empfehlung nicht eingegangen“, sagt ein Sprecher. „In Düsseldorf haben wir Gott sei Dank bislang auch keine solchen Fälle.“ Die Täter würden sich eher auf ländliche Regionen konzentrieren, „hier in der Stadt hätten sie wahrscheinlich mehr Schwierigkeiten, unterzutauchen“. Aber auch die Sparkasse habe grundsätzlich Präventionsmaßnahmen ergriffen. Wie genau diese aussehen, wollte der Sprecher aber nicht mitteilen – wohl auch, um potentiellen Tätern keine Hinweise zu liefern.

Das Landeskriminalamt hat inzwischen eine Sonderkommission eingerichtet. „Vorrang hat zunächst die Verhinderung weiterer Sprengungen von Geldausgabeautomaten. Wir wollen die Täter identifizieren und deren Strukturen erhellen, um sie festzunehmen“, so Dietmar Kneib, Leiter des Dezernats zur Bekämpfung der Organisierten Kriminalität. Die Polizei hat Hinweise, dass die Bande aus den Niederlanden heraus operiert. (pen)