Erst kein Helmut-Kohl-Platz, nun keine Helmut-Kohl-Allee: Pläne zur Würdigung des Alt-Kanzlers scheitern am Widerstand von Bürgern.

Ludwigshafen. 

In Helmut Kohls Heimatstadt Ludwigshafen ist der umstrittene Plan zur Umbenennung der Rheinallee in „Helmut-Kohl-Allee“ wohl endgültig vom Tisch. Nach Angaben der Kommune nahm der Stadtrat am Montagabend einstimmig einen Antrag der Fraktionen von CDU und SPD an, an dem Umbenennungsbeschluss nicht festzuhalten.

„Die angedachte Umbenennung der Rheinallee ist bei den betroffenen Anliegern auf starke Ablehnung gestoßen“, heißt es zur Begründung. Geschäftsleute beklagten, dass eine zweite Umbenennung innerhalb weniger Jahre mit einem großen Kostenaufwand verbunden sei.

Zuvor war die CDU auch im rheinland-pfälzischen Frankenthal mit dem Plan gescheitert, den dortigen Rathausplatz in Helmut-Kohl-Platz umzubenennen. Die Fraktionsvorsitzende Gabriele Bindert hatte dem SWR gesagt, man sei „davon ausgegangen, mit diesem Antrag einer in der Bevölkerung verbreiteten Stimmung Rechnung zu tragen. Dem ist nicht so. Das war ein Fehler.“ In Frankenthal und Ludwigshafen waren Unterschriften gegen eine Umbenennung gesammelt worden.

CDU hat Geschäftsstelle nach Kohl benannt

In Ludwigshafen wurde nun die Verwaltung beauftragt, einen angemessenen Vorschlag zur Würdigung von Kohls Verdiensten zu erarbeiten. Die betroffenen Bürger sollen beteiligt werden. Der Altkanzler, der am 16. Juni gestorben war, ist Ehrenbürger der zweitgrößten Stadt in Rheinland-Pfalz. Die rheinland-pfälzische CDU hat zwei Wochen nach Kohls 85. Geburtstag ihre Geschäftsstelle in Mainz nach Helmut Kohl benannt.

Helmut Kohl war am 16. Juni im Alter von 87 Jahren in seinem Haus in Ludwigshafen gestorben. Politik und Weggefährten hatten am 1. Juli mit Trauerfeierlichkeiten von ihm Abschied genommen. Der Pfälzer gilt als Kanzler der deutschen Einheit. (dpa/law)