Hamid Karsai hat bestätigt, dass seine Regierung vom US-Auslandsgeheimdienst CIA Geld bekommen hat. „Ja, der Nationale Sicherheitsrat hat in den vergangenen zehn Jahren Geld von der CIA bekommen“, erklärte der afghanische Präsident am Montag. Das Geld sei für gute Zwecke in Afghanistan verwendet worden.
Kabul.
Der afghanische Präsident Hamid Karsai hat bestätigt, dass
seine Regierung vom US-Auslandsgeheimdienst CIA Geld
bekommen hat. „Ja, der Nationale Sicherheitsrat (NSR) hat in den vergangenen
zehn Jahren Geld von der CIA bekommen“, erklärte Karsai
am Montag. Er reagierte damit auf einen Bericht der „New York Times“, wonach der
US-Geheimdienst das Büro des Staatschefs über Jahre im Geheimen mit Dutzenden
Millionen Dollar versorgte.
In Karsais Erklärung hieß es, die vom CIA an den der Präsidentschaft unterstellten NSR übergebene
Summe sei „nicht groß, sondern eher klein“ gewesen. Das Geld sei für gute Zwecke
in Afghanistan verwendet worden, unter anderem für Operationen, zur
Unterstützung Verletzter und Kranker sowie zur Anmietung von Häusern.
„Es kam im
Geheimen und es ging im Geheimen“
Die
„New York Times“ hatte in ihrer Montagsausgabe unter Berufung auf Chalil Roman,
Karsais stellvertretender Kabinettschef zwischen 2002 und 2005, berichtet, mit dem „Geistergeld“ hätten sich die USA Einfluss in Kabul erkaufen wollen. Dass
Geld sei in Rucksäcken oder Koffern überbracht worden.
Es war bereits
seit langem bekannt, dass sich die USA mit Bargeld Einfluss bei tatsächlichen
oder vermeintlichen Verbündeten in Afghanistan zu sichern suchten. Doch der
Artikel der „New York Times“ ist der erste, der die an Karsai gezahlte Summe
beziffert. Demnach floss das Geld vielfach weiter an Politiker und Kriegsherren,
von denen einige auch Verbindungen zum Drogenhandel und den Aufständischen
hatten. Eine Kontrolle über die Verwendung habe nicht bestanden. „Es kam im
Geheimen und es ging im Geheimen“, sagte Roman.
Mehrere aktuelle oder
frühere Regierungsvertreter kritisierten gegenüber der „New York Times“, dass
das Geld die Korruption genährt habe. „Die größte Quelle der Korruption in
Afghanistan waren die Vereinigten Staaten“, wurde ein US-Beamter zitiert. Nach
Angaben der Zeitung gehen die Zahlungen noch immer weiter, während ähnliche
Lieferungen aus Teheran nach ihrer Aufdeckung 2010 eingestellt wurden. Damals
hatte Karsai persönlich eingestehen müssen, dass ein Berater über Jahre aus dem
Iran mit Bargeld versorgt worden war. (afp)