In skandinavischen Ländern gelten beim Verkauf alkoholischer Getränke strengere Regeln als in Deutschland. Der Grund dafür liegt in der Vergangenheit.
Hamburg.
In Norwegen sind Lebensmitteln nicht billig. Vor allem für alkoholische Getränke zahlt man viel. Ein Sixpack 0,5-Liter-Bierdosen kostet umgerechnet rund 20 Euro. Und auch der Besuch in der Kneipe belastet das Urlaubsbudget stark. Auch in Schweden sind Bier, Wein und Schnaps teuer.
Doch warum ist das so in den skandinavischen Ländern? Der Grund für die überdurchschnittlich hohen Preise sind in Norwegen die Steuern, die das Land auf Alkohol erhebt. „Sie sind abhängig vom Alkoholgehalt der Getränke“, erklärt Uwe Schween von Innovation Norway. Daher sind Spirituosen generell höher besteuert als Bier. In Schweden sind die Preise nicht ganz so hoch wie in Norwegen.
In Skandinavien herrscht eine strenge Alkohol-Politik. Das hängt mit der Vergangenheit zusammen. Als Reaktion auf den hohen Alkoholkonsum Anfang des 20. Jahrhunderts, führten die Regierungen entsprechende Gesetze ein. Diese sollten den Verkauf von Alkohol kontrollieren und so den Alkoholkonsum gering halten. Daher gelten gerade beim Verkauf alkoholischer Getränke strengere Regeln als in Deutschland.
Für zollfreie Einfuhr gelten Höchstmengen
Supermärkte dürfen ausschließlich Bier mit niedrigem Alkoholgehalt verkaufen. Spirituosen erhält man in Norwegen und Schweden lediglich in speziellen Geschäften, die dem Staat gehören. In Schweden gibt es noch weitere strenge Regeln: „In vielen Regionen ist es verboten, Alkohol in der Öffentlichkeit zu trinken“, sagt Sabine Klautzsch von der Tourismusorganisation Visit Sweden. Dafür gibt es eigens eingerichtete Zonen, wo der Konsum erlaubt ist. Zusätzlich gilt beim Autofahren die 0,0-Promillegrenze.
Wegen der hohen Preise liegt es nahe, alkoholische Getränke selbst nach Skandinavien mitzunehmen. Doch für die zollfreie Einfuhr gelten Höchstmengen: In Norwegen sind zum Beispiel zwei Liter Bier und ein Liter Spirituosen mit einem Alkoholgehalt von höchstens 60 Prozent sowie anderthalb Liter eines weinhaltigen Getränks erlaubt.(dpa)