Das verschandelte Jesus-Fresko in der spanischen Stadt Borja zieht immer mehr Touristen an. Den Boom verdankt die Stadt einer Rentnerin, die das 102 Jahre alte Jesus-Bild beim Versuch es zu restaurieren, entstellte. In den Medien und dem Internet sorgt das Bild seitdem für weltweite Aufmerksamkeit.
Madrid.
Die spanische Stadt Borja ist um eine zweifelhafte Touristenattraktion reicher: Hunderte Schaulustige kamen am Wochenende in das verschlafene nordostspanische Nest, um ein bei einer Restaurierung verschandeltes Jesus-Fresko in der Kirche zu bestaunen.
Den Boom verdankt die Stadt den Malkünsten der Rentnerin Cecilia Giménez, die das 102 Jahre alte Jesus-Bild beim Versuch der Wiederherstellung derart entstellte, dass sie damit via Medien und Internet weltweit Aufmerksamkeit erregte: Dem gekreuzigten Jesus des Freskos mit dem Titel „Ecce Homo“ des lokalen Künstlers Elias García Martínez verlieh Giménez das Antlitz eines knuddeligen Äffchens mit Knopfaugen.
Die unerlaubte Arbeit der Mittachtzigerin wurde von einigen Medien bereits zur misslungensten Restauration der Geschichte gekürt, allerdings hat Giménez auch eine wachsende Fangemeinde. Eine Frau, die eigens nach Borja gereist war, um das an einer Säule der Kirche Iglesia del Santuario de Misercordia befindliche Fresko zu sehen, fand Gefallen an ihm: „Das ursprüngliche Gemälde war auch sehr hübsch, aber dieses mag ich wirklich“, sagte sie im spanischen Fernsehen.
Ein Organisator eines Patronats-Festes der Stadt freute sich bereits über die neue „weltweite“ Bekanntheit Borjas, die durch zahlreiche Beiträge, Fotomontagen und Spiele im Internet seit der misslungenen Restaurierung. Rund 18.000 Menschen unterzeichneten inzwischen eine Online-Petition, die sich gegen die Pläne der Stadt stemmt, das Originalbild möglichst wiederherzustellen. (afp)