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Thüringen plant teilverglaste Hängeseilbrücke im Wald

Thüringen plant teilverglaste Hängeseilbrücke im Wald

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Längste Hängeseilbrücke Deutschlands Foto: dpa
Thüringen plant eine teilverglaste Hängeseilbrücke mit einem atemberaubenden Blick auf das Naturschutzgebiet „Hohe Schrecke“.

Weimar. 

Thüringen plant im Naturschutzgebiet „Hohe Schrecke“ (Landkreis Sömmerda und Kyffhäuserkreis) eine neue Touristenattraktion. Dort soll eine Hängeseilbrücke entstehen, kündigte Umweltministerin Anja Siegesmund (Grüne) im Gespräch mit der in Weimar erscheinenden „Thüringischen Landeszeitung“ (Freitag) an. Es gehe darum, ein Alleinstellungsmerkmal zu errichten, das den überregionalen Bekanntheitsgrad der Gegend an der Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt weiter steigere.

Siegesmund verspreche sich davon nicht nur eine Verbesserung der regionalen Wertschöpfung im Freizeit- und Tourismusgewerbe. „Wir wollen zudem das Bewusstsein für die Bedeutung des Naturschutzes im Wald steigern“, sagte sie der Zeitung.

Die Brücke soll zwischen 300 und 400 Meter lang sein. Es werde mit Kosten von etwa 2,5 Millionen Euro kalkuliert, die aus der Tourismusförderung verwendet würden. Dazu seien bereits erste Gespräche mit dem zuständigen Wirtschaftsministerium geführt worden. Die Planungen sollen noch in diesem Jahr beginnen, in der zweiten Hälfte 2018 könnten die Bauarbeiten starten, 2019 soll das Projekt fertiggestellt sein, schreibt die Zeitung.

Die längste Hängeseilbrücke Deutschlands

Als besonderer Höhepunkt und als Abgrenzung zu vergleichbaren Hängeseilbrücken in Deutschland und in Tirol soll ein Abschnitt des Fußbodens aus Glas gestaltet werden, um einen direkten Blick auf die Waldwildnis zu gewähren. Die Brücke könne eine sinnvolle Ergänzung des geplanten Urwaldpfads zwischen „Hoher Schrecke“, dem Waldgebiet Possen bei Sondershausen und dem Nationalpark Hainich sein, sagte Siegesmund der Zeitung.

Dabei werde auf eine ähnlich gute Entwicklung wie beim Baumkronenpfad im Unstrut-Hainich-Kreis gehofft. Die 2005 und 2009 gebauten zwei Schleifen des zehn bis 24 Meter hohen Weges durch die Wipfel im Nationalpark besuchten allein im vergangenen Jahr 162.000 Gäste.

Bereits am Montag wollen Umweltstaatssekretär Olaf Möller (Grüne), Wirtschaftsstaatssekretär Georg Maier (SPD) und Kyffhäuser-Landrätin Antje Hochwind (SPD) in den Hunsrück (Rheinland-Pfalz) reisen, um sich über die dortige Geierlay zu informieren. Sie gilt mit ihren 360 Metern als längste Hängeseilbrücke Deutschlands. (epd)