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Spartipps für den Reiseweg in den Süden

Spartipps für den Reiseweg in den Süden

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Foto: ddp

Autofahrer können die Mauthäuser Europas legal umfahren, schöne Landschaften inklusive

Deutsche Urlauber starten am liebsten mit dem eigenen Auto in den Urlaub. Doch das wird von Jahr zu Jahr teurer. Unsere Nachbarn bitten die Benutzer ihrer Autobahnen kräftig zur Kasse. Seit vergangenem Sommer gibt sich auch Slowenien die „Vignetten-Ehre”. Wir haben die drei klassischen Routen in den Süden unter die Lupe genommen und sagen, wie Urlauber die Mauthäuser umfahren können. Die Ziele unserer Testreisen sind Rimini in Italien, Barcelona in Spanien und Split in Kroatien.

Wer es auf dem Weg in den Süden eilig hat, der sollte die Autobahn über die Alpen nehmen. Die Fahrt von Kufstein bis Rimini dauert nur knapp sechs Stunden. Die Schnelligkeit hat allerdings ihren Preis: In Österreich müssen mindestens 7,70 Euro für eine Zehntagesvignette hingeblättert werden, bei einer längeren Reise 22,20 Euro (Zweimonatsvignette). Mit dem „Pickerl” allein ist es jedoch nicht getan: Zusätzlich sind acht Euro für die Benutzung der Brenner-Autobahn zu zahlen und weitere 28,40 Euro für die Strecke von der italienischen Grenze bis Rimini. Die gesamte Fahrt kommt also mindestens auf 44,10 Euro. Ein paar Euro einsparen können Autofahrer, die in Innsbruck-Süd von der Autobahn fahren und auf die gut ausgebaute Brenner-Bundesstraße wechseln. Dies dauert zwar eine halbe Stunde länger, dafür entfallen die acht Euro für die Brenner-Autobahn.

Durch Ausweichen auf Landstraßen lässt sich hingegen kaum noch mehr Geld sparen. Denn eine wirklich lohnenswerte Alternative zur Brennerautobahn gibt es nicht. Die autobahnfreie Strecke durch die Schweiz (ab Weil am Rhein über Basel, den Zuger See, St. Gotthard, Como, Brescia und Ferrara) dauert rund 15 Stunden. Weil bei dieser Variante zusätzliches Benzin und eine Zwischenübernachtung eingeplant werden muss, wird der Urlauber das gesparte Geld beim Tankwart oder Hotelier wieder los.

Auch andere Alpenübergänge sind nach Ansicht des ADAC keine Alternative, denn die meisten Pässe sind ebenfalls mautpflichtig: Der Mont Blanc-Tunnel beispielsweise kostet 33,20 Euro, der Große St. Bernhard 19,60 Euro, der Felbertauerntunnel zehn Euro.

Wer mit dem Auto nach Spanien möchte, der reist ebenfalls am schnellsten auf der Autobahn. Der direkteste Weg führt von Freiburg über Neuenburg ins französische Mulhouse und von dort weiter über Besançon, Lyon, Valence und Montpellier nach Spanien. Auch hier gilt: Wer schnell sein will, muss zahlen: 65 Euro kostet die Fahrt durch Frankreich. Dazu kommen weitere 11,80 Euro für den Abschnitt von der spanischen Grenze bis nach Barcelona.

Urlauber aus dem Norden kommen nicht viel billiger davon: Sie fahren über Luxemburg, Metz, Nancy, Dijon und Lyon. Das kostet 59,30 Euro. Mit den 11,80 Euro für den letzten Abschnitt auf spanischer Seite addieren sich die Mautgebühren auf 71,10 Euro.

Dieses Geld kann sparen, wer Zeit und Geduld mitbringt: Die Landstraßenfahrt von der deutschen Grenze bis nach Barcelona dauert rund zwanzig Stunden. Belohnt wird man mit einer Fülle landschaftlicher Reize: Die Schönheit der Provence lässt sich auf der Landstraße viel intensiver erleben, als bei Tempo 120 auf der Autobahn. Zu bedenken ist allerdings, dass eventuell eine zusätzliche Übernachtung nötig wird.

Auf dem Weg nach Kroatien, beispielsweise nach Split, müssen Urlauber ebenfalls einige Euro bereithalten. Die schnellste Strecke führt über Salzburg, Radstadt, Spittal und Villach durch den Karawankentunnel nach Lublijana in Slowenien und weiter über Karlovac nach Split. Zunächst heißt es Pickerl kaufen für Österreichs Autobahnen: mindestens 7,70 Euro. Hinzu kommen 16 Euro für Tauernautobahn, Katschberg- und Karawankentunnel. Für die knapp 135 Autobahnkilometer in Slowenien gilt seit vergangenem Sommer die Vignetten-Pflicht: 55 Euro kostet die Jahres-, 35 Euro die Halbjahres-Plakette. In Kroatien kommen dann nochmal 20 Euro Mautgebühr hinzu. Macht zusammen mindestens 78,70 Euro.

Wer sparen möchte, der verlässt am Knoten Ennstal die Autobahn, fährt über Obertauern, St. Michael im Lungau über den Katschbergpass und kann in Rennweg am Katschberg wieder auf die Autobahn A10 Richtung Süden reisen. Das ist kilometermäßig kaum ein großer Aufwand. Auch der kostenpflichtige Karawankentunnel zwischen Österreich und Slowenien kann über die landschaftlich reizvolle Strecke über den Loiblpass umgangen werden. Damit bleiben immerhin 16 Euro mehr in der Urlaubskasse, allerdings auch zweieinhalb Stunden weniger Zeit am Urlaubsort.