Als Reisespezialist für Tanzzüge, Kegeltouren und Partyreisen ist „Müller Touristik“ seit 44 Jahren gut im Geschäft. Doch in Zukunft will das Unternehmen sein Angebot erweitern: Mit Kurzkreuzfahrten und Städtereisen in kleineren „Städtchen“ in Deutschland. Eine neue Marktlücke?
Münster.
Seit 44 Jahren tanzen und fahren deutsche Partyurlauber auf die „tollen Müller Touren“ aus Münster ab. Nun will sich der Spezialist für Tanzzüge und Kegeltouren noch breiter aufstellen. Wir sprachen mit Firmengründer Heinz Müller, der mit 75 Jahren noch immer als Geschäftsführer das Unternehmen leitet.
Als Marktführer für Partyreisen sind Sie prinzipiell gut im Geschäft. Warum braucht es da Veränderung?
Heinz Müller: Wir waren zuletzt als Unternehmen stabil unterwegs, aber wir sind nicht mehr wirklich gewachsen. Das wollen wir nun ändern. Kernprodukt bleiben wie gehabt die Partytouren, aber wir legen nun unter der neuen Dachmarke „Müller Touristik“ drei weitere Programme auf, von denen wir uns viel versprechen.
Sie können also auch ohne Party?
Müller: Richtig. Wir haben viele Gäste, die es neben einer Partytour auch mal ruhiger angehen lassen möchten. Mit den beiden Katalogen „Städte und Städtchen“ und „Kurzkreuzfahrten“ bieten wir nun eine solche Alternative.
Ihr Hauptvertriebsweg ist das Reisebüro. Gerade Städtereisen werden aber immer mehr im Internet gebucht. Was macht Sie zuversichtlich, dass Sie dennoch Erfolg haben?
Müller: Weil es immer noch sehr viele Menschen gibt, die eine gut gemachte Pauschalreise schätzen. Mit einem Reiseleiter, der sich kümmert und auskennt, und mit einer perfekten Organisation von A bis Z.
Im Städteprogramm tauchen Orte wie Haselünne oder Waldbreitbach auf. Eine Marktlücke?
Müller: Absolut. Es müssen ja nicht immer die bekannten Metropolen sein. Deutschland ist so schön und vielfältig, da gibt es noch einiges zu entdecken. Ich bin mir sicher, dass gerade die „Städtchen“ sehr gut gebucht werden.
Zurück zum Party-Segment. Mit einem ganz neuen Katalog wagen Sie sich an die Jugend heran.
Müller: Richtig, mit „Junge Leute“ sprechen wir die Partyurlauber bis 30 Jahre an. Etwa mit Reisen zum Spring Break Europe nach Kroatien.
Wie hat sich denn der Partyurlaub über die Jahrzehnte geändert?
Müller: Die Gäste sind viel anspruchsvoller geworden. Früher war es ausreichend, wenn die Party gut war. Heute müssen auch Unterbringung, Verpflegung und Entertainment stimmen. Dies ist auch unser Anspruch. Ebenso, dass wir stets auf einen gesunden Mix der Gruppen achten.
