Dekorierte Ölpalmen in Liberia und Fischcurry in Indien – Christen feiern rund um die Welt Weihnachten. Die Bräuche sind dabei aber sehr verschieden.
Berlin.
An Weihnachten versammelt sich die Familie nach einem festtäglichen Braten um den geschmückten Tannenbaum, singt „Stille Nacht“ und verteilt Geschenke – allerdings nicht überall. Eine weihnachtliche Reise um die Welt:
Mexiko: Turbulente Umzüge, die „Posadas“, prägen neun Tage vor Weihnachten das Bild auf den Straßen. Die Menschen stellen damit in typischen Kostümen die Herbergssuche der Heiligen Familie nach.
Guatemala: Auch im mittelamerikanischen Guatemala ziehen Maria und Josef kostümiert durch die Nachbarschaft. Von Trommeln und Gesang begleitet, tragen die Bewohner traditionelle „Purtina“-Hüte und tanzen mit dem heiligen Paar.
Grönland: Weihnachtsbäume werden oft viele Wochen vor dem Fest auf die arktische Insel gebracht. Fenster werden mit orangeroten Sternen geschmückt. An Heiligabend gehen Kinder von Haus zu Haus, singen Weihnachtslieder und bekommen Süßigkeiten. Die Dekoration bleibt in Grönland traditionell bis zum Dreikönigstag am 6. Januar hängen.
Färöer: Weihnachten dauert auf der Inselgruppe im Nordatlantik ganze 21 Tage. Die Nachfahren der Wikinger bewahren eine alte nordische Tradition und tanzen am 13. Januar zum Weihnachtskehraus. Am ersten Weihnachtstag werden die Gräber von Angehörigen dekoriert.
Liberia: In dem westafrikanischen Land dienen mit Glocken dekorierte Ölpalmen als Weihnachtsbäume. In einigen Gemeinden wird zu Weihnachten ein Feuerwerk entzündet.
Namibia: In dem südwestafrikanischen Land breiten die Hereros das Fell geschlachteter Ochsen oder Ziegen mit der haarigen Seite nach unten vor einem „Heiligen Feuer“ aus. Die Männer trampeln darauf herum, was Glück bringen soll.
Südafrika: Wenn am Kap der Sommer auf der Südhalbkugel begonnen hat, ziehen am Ersten Weihnachtstag viele mit Kind und Kegel zum „Braais“ genannten Grillfesten an die Strände von Atlantik und Indischem Ozean. Reste des Festessens werden am 26. Dezember an Arme verteilt.
Äthiopien: Hier wird Weihnachten erst in der Nacht vom 6. auf den 7. Januar gefeiert. Äthiopische Christen kommen ganz in weiß gekleidet zu mehrstündigen Gottesdiensten in die Kirchen. Danach gibt es nach 43-tägiger Fastenzeit ein Gelage mit Fleisch und scharfen Soßen.
Indien: Dass Weihnachten naht, zeigen Christen im südindischen Bundesstaat Kerala mit großen, bunten Papiersternen über ihren Hauseingängen. In der Küstenstadt Goa gilt ein Fischcurry mit Reis und Kuchen zum Nachtisch als traditionelles Weihnachtsessen.
Philippinen: In dem südostasiatischen Inselreich ist die Weihnachtszeit besonders lang: Vom 16. bis zum 24. Dezember halten die Kirchen Frühmessen. Wer jeden Tag hingeht, dem wird ein Wunsch erfüllt. (dpa)