Paris ist einfach eine Stadt für Spaziergänger: Boulevards mit teuren Geschäften, kopfsteingepflasterte Hinterhöfe, legendäre Sehenswürdigkeiten und bunte Einwandererviertel – all das lässt sich zu Fuß am besten erkunden.
Paris.
Das Flanieren hat in Paris Tradition. Wer ist nicht alles genießerisch durch die Stadt gebummelt? Natürlich kommt man auch mit der Métro wunderbar vom Eiffelturm nach Montmartre und weiter zur Bastille. Doch dann entgehen einem all die vielen Details, die Paris so liebenswert machen. Es gibt unendlich viele Routen durch die Stadt – hier eine Auswahl der zehn schönsten Spaziergänge.
– Wer den historischen Kern der Stadt entdecken möchte, sollte auf den beiden Seine-Inseln beginnen. Auf der Ile-de-la-Cité steht Notre-Dame, ein Meisterwerk der Gotik. Die Nachbarinsel Saint-Louis bietet einen der besten Picknickplätze von Paris: Unten am Seine-Ufer, mit Blick auf den Chor von der herrlichen Kathedrale.
Das Marais bietet auch Spuren jüdischen Lebens
– Das Marais ist heute vor allem als Schwulenszene mit vielen Kneipen und schicken Läden bekannt. Doch wer beim Gang durch das Viertel genau hinschaut, entdeckt auch viele Spuren jüdischen Lebens: Eine Synagoge mit Jugendstilfassade, koschere Lebensmittelläden, Gedenktafeln für deportierte jüdische Schulkinder.
– Für einen Spaziergang auf dem Hügel von Montmartre sind bequeme Schuhe nötig: Es geht steile Stiegen hinauf und herab. Der Vorplatz der Kirche Sacré-Coeur bietet einen herrlichen Blick auf die Stadt, aber das Gedränge aus Besuchern, Souvenirverkäufern und Straßenkünstlern geht einem schnell auf die Nerven. Schöner ist der westliche Teil des Hügels mit seinen kleinen Häusern und überwucherten Fassaden.
Der Marché d’Aligre ist einer der buntesten Gemüsemärkte von Paris
– Von der Bastille, dem Gefängnis, das die Revolutionäre stürmten, ist bis auf eine Markierung im Kopfsteinpflaster heute nichts mehr übrig. Das Viertel lohnt einen Spaziergang schon allein wegen der vielen hübschen Hinterhöfe, in denen früher vor allem Möbelschreiner arbeiteten. Hier findet sich auch der Marché d’Aligre, einer der buntesten und lebendigsten Gemüsemärkte von Paris.
– Auf der linken Seine-Seite lässt es sich gut auf den Spuren der Römer spazieren: etwa von den Thermen beim Cluny-Museum zum Amphitheater, in dem heute kleine Jungen Fußball spielen. Und wenn man schon mal in der Ecke ist, lohnt natürlich ein Abstecher ins Pantheon, das mal als Kirche, mal als Heldentempel diente.
In der Nähe des Gare du Nord befindet sich das tamilische Viertel
– Paris hat den großen Vorteil, dass sich sogar andere Kontinente ohne großen Aufwand entdecken lassen. Ganz in der Nähe des Gare du Nord befindet sich das tamilische Viertel mit all seinen exotischen Gewürzen, Sari-Läden und bunten Götterstatuen. Und ein paar Straßen weiter wähnt man sich plötzlich in Afrika.
– Wenn das Wetter schön ist, bietet sich ein Spaziergang am Canal Saint-Martin an, am besten mit Picknick im Schatten der Platanen. Am Ufer und in den angrenzenden Straßen finden sich viele nette Cafés und Geschäfte mit lustigem Schnickschnack.
Viele Edelboutiquen an der Rue du Faubourg Saint-Honoré
– So richtig gediegen geht es rund um den Boulevard Saint-Germain zu: Dort staksen überdurchschnittliche viele Pariserinnen in eleganten Stöckelschuhen herum, und die Herren tragen im Herbst gerne dunkelblaue Steppjacken über dem Sakko.
– Bling, bling – so spotteten Franzosen über den Hang zum Luxus ihres früheren Präsidenten Nicolas Sarkozy. Wenn man vom Elyséepalast, dem Sitz des Präsidenten, die Rue du Faubourg Saint-Honoré hinuntergeht, kann man sich an den Schaufenstern der Edelboutiquen so richtig satt sehen.
– Zu den eher unbekannten, aber entdeckenswerten Vierteln in Paris zählt die Siedlung Villa Mouzaia mit ihren winzigen Häusern und zugewucherten Vorgärten. Von dort sind es nur ein paar Schritte zum Parc Buttes Chaumont. Für Pariser Flaneure ist das der ideale Ort, um etwa auf der Terrasse im Café Rosa Bonheur den Tag ausklingen zu lassen und die müden Beine von sich zu strecken. (dpa)