Ob Bachtäler und Talsperren im Bergischen Land oder die Parklandschaft im Münsterland – Nordrhein-Westfalen bietet vielfältige Wanderwege. Auf bestens markierten Wegen in uralter Kulturlandschaft können Wanderer Naturschutzgebiete, Wälder und Berglandschaften erkunden.
Essen.
Von den großen Städten des Ruhrgebiets aus ist man ruckzuck in Landschaften, die in Deutschland ihresgleichen suchen: Im Bergischen mit den herrlichen Bachtälern und Talsperren, im Sauerland mit seinen Tausend Bergen oder auch in der traumhaft schönen Parklandschaft des Münsterlands. Wandern heißt hier: „Vielfalt.“ Auf bestens markierten Wegen in uralter Kulturlandschaft. Mit Ausblicken und Fernsichten. Mit romantischen Örtchen, mit Wäldern und Seen, mit purer Natur. Und klar doch, auch mit Biergärten und lecker Essen. Mit genug Möglichkeiten für jedes Wochenende. Ach so – auch für mehr Luft, oder auch weniger. Also, Schuhe geschnürt und los!
Lustmacherrunde in der Elfringhauser Schweiz bei Hattingen
Fangen wir mit einer „schnellen“ Runde an: Die Elfringhauser Schweiz südlich der Ruhr macht mit ihren Hügeln und steilen Wiesen, tiefen Bachtälern und viel Wald ihrem Namen alle Ehre. Ein ideales Wandergebiet zwischen Velbert, Wuppertal, Sprockhövel und Hattingen, inklusive Direktvermarkterhöfen und gemütlichen Gasthäusern. Eines davon ist der idyllisch gelegene „Waldhof“ an der Elfringhauser Straße, zugleich Ausgangspunkt der Wanderung. 1811 erbaut, zählt es zu den schönsten Fachwerkhäusern der Region.
Dort gibt es zur Erinnerung an Anderl Heckmair (1906 – 2005), den berühmten Erstbegeher der Eiger-Nordwand, einen mit Info-Tafeln gekennzeichneten kleinen Rundweg, der zudem wegen seiner Länge von etwa einer Stunde eine prima Schnuppertour für den „Wanderfrischling“ ist. Abwechslungsreiches Auf und Ab bringt uns dabei durch das Waldgebiet „Auf dem Holze“. Eine liebliche Landschaft, die mit immer wieder tollen Ausblicken erfreut. Wer noch mehr möchte, geht einfach einen der weiteren Rundwanderwege an.
Dauer: rund eine Stunde.
An der Ruhr bei Fröndenberg – Vom Flusstal auf die Hügel des Haarstrangs
An den nördlichen Ausläufern des Sauerlands liegt das Städtchen Fröndenberg auf den Höhen des westlichen Haarstrangs. Hier mischt sich ländliche Idylle mit altdeutschem Flair des einladenden Ortes, der von der Kirche St. Marien und der Stiftskirche von 1230 überragt wird. An die Industriegeschichte der Stadt erinnert der Fröndenberger Trichter der alten Papierfabrik, in der sich heute das Kettenschmiedemuseum befindet.
Vom Wanderparkplatz Jägertal führt uns ein Rundweg hinab ins Ruhrtal. Ein lauschiger Pfad begleitet dort den Fluss durch die grüne Aue zum Vogelparadies Kiebitzwiese. Stille Asphalt- und Feldwege und ein schöner Abschnitt im Naturschutzgebiet Wulmke-Bach leiten hinauf auf die Höhe, wo herrliche Aussichten hinüber ins nahe Sauerland warten. Gemütliche Einkehrmöglichkeiten tragen nicht zuletzt mit dazu bei, dass hier das Wandern richtig Spaß macht.
Dauer: rund 2,5 Stunden.
Einmal rund um den Beversee – Unterwegs im Bergischen Land
Eine genussvolle Wanderung unweit von Hückeswagen bringt uns an den Beversee. Los geht’s am besten an der Staumauer. Mal direkt am Ufer, mal über bewaldete oder offene Höhen verläuft dort der kurzweilige Bever-Rundweg. Er vermittelt vielfältige Landschaftseindrücke rund um die Bevertalsperre. Fertiggestellt wurde diese 1938, um die alte Talsperre aus dem Jahr 1898 noch einmal gewaltig zu vergrößern.
Der See ist nicht nur ein Dorado für Wassersportler, sondern beglückt auch den Wanderer mit romantischen Uferwegen und malerischen Ausblicken. Anschließend sei noch ein Abstecher nach Hückeswagen empfohlen. Bedeutung erlangte es im späten Mittelalter durch Eisenindustrie und Tuchherstellung. Das Schloss der Grafen von Hückeswagen, heute Rathaus und Heimatmuseum, sowie liebevoll erhaltene Bürgerhäuser und klassizistische Villen mit reich geschnitzten Türen zeugen noch heute vom damaligen Wohlstand.
Von Lüdinghausen an den Dortmund-Ems-Kanal – Einladung ins Münsterland
Die Wasserburg Vischering in Lüdinghausen ist Startpunkt einer abwechslungsreichen Wanderung im südlichen Münsterland. Die eindrucksvolle mittelalterliche Ringmantelburg beherbergt heute das Münsterlandmuseum und ist ganz sicher einen Besuch wert. Anschließend lernen wir die hier so typische Parklandschaft kennen, denn nun geht es entlang der Vischeringschen Stever hinein in die Bauerschaft Berenbrock mit ihren stillen Feldfluren und den kleinen Waldstücken.
Vorbei am Landgasthof „Kastanienbaum“ mit riesigem Pferdehof und durch das Kiefernwäldchen Dicke Mark erreichen wir den Dortmund-Ems-Kanal, wo es sich direkt am Wasser beschaulich flanieren lässt. So gelangen wir entspannt zurück nach Lüdinghausen. Und dort kann man zum Abschluss auch noch die Wasserburg Lüdinghausen entdecken, die über Jahrhunderte Sitz des Domkapitels zu Münster war und nach einem Brand als Renaissancebau neu errichtet wurde.
Zum Aussichtsturm auf der Hohen Bracht – Wanderung im schönen Sauerland
Ausblicke vom Feinsten überraschen uns auf dieser waldreichen Wanderung im Bilsteiner Bergland. Dabei ist der Aussichtsturm auf der Hohen Bracht sicher das Highlight, wenn der Blick über die herrliche Landschaft im Osten des Naturparks Ebbegebirge geht. Im Rahmen der Eröffnung des 1929/30 erbauten Turms sendete der WDR eine der ersten Rundfunk-Live-Übertragungen seiner Geschichte.
Die Mittelgebirgsregion des Südsauerlands mit ihren kleinen Dörfern und schönen alten Kirchen bietet Wandergenuss voller Natureindrücke. So steigen wir von Bilstein hinauf zur Hohen Bracht, die im Winter die Skiläufer an ihre Hänge lockt. Von dort auf dem Hohe-Bracht-Kammweg Richtung Westen bis hinter die Erhebung des Arnscheid und nun abwärts durch den Wald. Zuletzt geht’s durch das idyllische Dörfchen Kirchveischede zurück nach Bilstein, wo dann noch die mittelalterliche Burg auf einen Besuch wartet.