Susanne Hennig-Wellsow tritt als Vorsitzende der Partei Die Linke zurück.
Das teilte Susanne Hennig-Wellsow am Mittwochmittag (20. April) auf ihrer Homepage mit. Für ihren Rücktritt nannte die Politikerin der Partei Die Linke drei Gründe:
Die Linke: Susanne Hennig-Wellsow tritt zurück
- „Meine private Lebenssituation erlaubt es nicht, mit der Kraft und der Zeit für meine Partei da zu sein, wie es in der gegenwärtigen Lage nötig ist. Ich habe einen achtjährigen Sohn, der mich braucht, der ein Recht auf Zeit mit mir hat. Aber auch die Linke braucht in dieser Situation eine Vorsitzende, die mit allem was sie hat für die Partei da ist.“
- „Die vergangenen Monate waren eine der schwierigsten Phasen in der Geschichte unserer Partei. Erneuerung ist umso mehr nötig, und diese Erneuerung braucht neue Gesichter, um glaubwürdig zu sein. Die Linke hat es verdient, von Menschen geführt zu werden, die unseren Anhänger:innen und Mitgliedern wieder Mut machen.“
- „Der Umgang mit Sexismus in den eigenen Reihen hat eklatante Defizite unserer Partei offen gelegt. Ich entschuldige mich bei den Betroffenen und unterstütze alle Anstrengungen, die jetzt nötig sind, um aus der Linken eine Partei zu machen, in der Sexismus keinen Platz hat.“
——————–
Mehr Themen:
Karl Lauterbach: Nächster Klops! Sogar Ampel-Politiker schütteln den Kopf
Hartz 4: Sonderzahlung von 200 Euro – kommt sie schon im April 2022?
Ukraine-Krieg: Russland sucht mit absurder Stellenanzeige nach Soldaten – „Sie gehen direkt dorthin“
——————–
Susanne Hennig-Wellsow und Die Linke
Susanne Hennig-Wellsow führte Die Linke gemeinsam mit Janine Wissler seit Ende Februar 2021. Bei der Bundestagswahl im vergangenen September hatte die Partei mit 4,9 Prozent der Stimmen so gerade den Einzug in den Bundestag geschafft. Das schlechte Ergebnis bedeutete einen Verlust von 4,3 Prozentpunkten im Vergleich zur Wahl 2017.
Am vergangenen Freitag waren über einen Bericht des „Spiegel“ mutmaßliche Fälle sexualisierter Gewalt in der hessischen Linkspartei öffentlich geworden. Es gebe verschiedene Dokumente mit Hinweisen auf „mutmaßliche Grenzüberschreitungen, Machtmissbrauch und eine toxische Machokultur“, hieß es in dem Bericht – nach Gesprächen mit zehn Frauen und Männern.
An diesem Mittwoch will die Partei zu einer Krisensitzung zusammenkommen. (dhe)