Anbieter im Bereich Wassertourismus erwarten gute Saison
Mecklenburg-Vorpommern verfügt über 1700 Kilometer Küste, mehr als 2000 Seen und 12.000 Kilometer Fließgewässer. Wasser ist eines der wichtigsten Argumente beim Werben um Urlaubsgäste.
Mirow.
Mit dem Frühling und damit steigenden Temperaturen rückt in Mecklenburg-Vorpommern der Wassertourismus mit seinen vielen
Facetten in den Blickpunkt. Die Hauptsaison beginnt zwar erst mit den
Sommerferien, die in diesem Jahr Ende Juni in Nordrhein-Westfalen
starten.
Aber schon jetzt ist die steigende Nachfrage deutlich
spürbar, wie Christin Drühl vom
Tourismusverband Mecklenburgische Seenplatte in Röbel sagte. Dies betreffe die Nutzer von Motorbooten
genauso wie die Kanuten und Stand-Up-Paddler.
Bootsführerschein: Ein Muss?
Ein Großteil der Touristen komme wegen der Nähe zu den vielen Seen
und den sich daraus ergebenden Möglichkeiten in den Nordosten, sagte
der Geschäftsführer des Landestourismusverbands, Tobias Woitendorf.
Er geht davon aus, das es 10 bis 15 Prozent der Touristen in
Mecklenburg-Vorpommern ausschließlich wegen des Wassersports ins Land
zieht. Entsprechend sei in den vergangenen Jahrzehnten die
Infrastruktur ausgebaut worden. Woitendorf hofft, dass das
Wassertourismus-Konzept des Bundes aus dem vergangenen Jahr die
Entwicklung weiter vorantreibt.
Wie Drühl sagte, ist vielen Menschen nicht bewusst, dass sie auch für
die großen Hausboote bis 15 Meter Länge keinen extra
Bootsführerschein bräuchten. „Es reicht der Charterschein, der vor
Ort erworben werden kann“, sagte Drühl. An Bord der Boote mit dieser
Maximalgröße könnten bis zu zwölf Passagiere sein. Diese Urlaubsform
erfreue sich zunehmender Beliebtheit, berichtet Drühl. Dies könne
aber vor allem zu Stoßzeiten in der Hochsaison zu Wartezeiten an den
Schleusen führen.
Die Aushändigung des für eine Tour gültigen Charterscheins wird bei
Kuhnle-Tours in Rechlin (Müritz) sehr ernst genommen, wie Dagmar
Rockel-Kuhnle betont. „Wir sind sehr daran interessiert, die Boote in
einem Stück zurückzubekommen.“ Die Kurzausbildung, um die niemand
herumkomme, dauere drei Stunden – eine Stunde Theorie, zwei Stunden
Einweisung am Boot.
Auch Steffen Schulz von
Yachtcharter Schulz in Waren (Müritz)
berichtet von einer regen Nachfrage zur Hauptsaison. Bei der nun
beginnenden Vorsaison sei allerdings zu spüren, dass die meisten
coronabedingten Reise-Einschränkungen weggefallen sind. Viele
Menschen buchten nun Reisen ins Ausland. Aber Schulz ist davon
überzeugt, dass höhere Temperaturen die Nachfrage steigen lassen. (dpa)