• Die erfolgreiche deutsche Serie „Babylon Berlin“ wurde zeitweise auch im Duisburger Landschaftspark gedreht
• Vor Ort war die Filmcrew begeistert von der industriellen Kulisse
• Landschaftspark-Sprecherin Claudia Kalinowski gibt spannende Einblicke in die Zeit mit dem „Babylon Berlin“-Team

Duisburg. 

„Zu Asche zu Staub, dem Licht geraubt, doch noch nicht jetzt“ – das sind die ersten Zeilen des melodischen Titelsongs der bislang teuersten deutschen Serie aller Zeiten. Dunkelheit und Staub, also eine Atmosphäre wie im Bergbau-Schacht. Welcher Ort könnte als Drehort also besser passen als das Ruhrgebiet? Das dachte sich wohl auch die Filmcrew bei der aufwendigen Serienproduktion von „Babylon Berlin.“ Die von vielen Kritikern gefeierte Serie spielt Ende der 1920er-Jahre in Berlin. Eine Zeit verschiedenster politischer Umbrüche, aber auch wirtschaftlicher Probleme.

Was es für die Produktion der Serie 2016 brauchte, waren natürlich historisch bedeutende Drehorte, die auch in die Zeit, in der die Serie spielt, hineinpassen. Was bislang nicht jeder weiß: Auch der Landschaftspark Nord diente als Kulisse für mehrere Szenen in der zweiten Staffel der Serie (die nächste Folge läuft am 8. November um 20.15 Uhr).

Für Claudia Kalinowski, die Sprecherin des Landschaftsparks, war die Zeit mit der „Babylon Berlin“-Filmcrew im Herbst 2016 besonders. Auch wenn sie persönlich den Erfolg der Serie damals noch gar nicht absehen konnte. Denn damals habe noch keiner ahnen können, dass die Serie mal ein Millionenpublikum anziehen würde.

Regisseur Tom Tykwer zeigt sich begeistert von industrieller Kulisse

Wie es dazu kam, dass die Serie auch in Duisburg gedreht wurde, war ein längerer Prozess, sagt Kalinowski. Einer der Hauptgründe liegt in der Finanzierung der teuersten deutschen Serie aller Zeiten. Denn: „Die Filmstiftung NRW hat die beiden Staffeln der Serie „Babylon Berlin“ gefördert, dementsprechend müssen schon mal einige Drehorte in NRW liegen“, erklärt Claudia Kalinowski.

So habe man sie am Ende des Herbstes 2016 erst einmal einfach angerufen und um eine Begehung gebeten. Eine aufregende Zeit für das Team des Landschaftsparks, so die Sprecherin.

Location-Scout von „Babylon Berlin“ sucht sich Landschaftspark aus

„Der Location-Scout von „Babylon Berlin“ hat sich damit befasst, er war gerade auf der Suche nach einer passenden industriellen Kulisse. Kurz danach kamen dann auch schon die Manager der Serie auf mich zu. Wir haben dann gemeinsam eine Begehung der Kulisse gemacht“, erklärt Claudia Kalinowski weiter.

Die Manager hätten dann gesagt, dass die Kulisse gut passe und dass optisch alles in die richtige Richtung gehe. „Dann hat man uns eine größere Begehung des Landschaftsparks angekündigt. Das sollte dann die technische Begehung werden. Das ist auch vom Ablauf her bei anderen Drehs durchaus üblich“, so Kalinowski. Der Kontakt mit dem Babylon-Berlin Film-Team sei von Anfang an sehr gut gewesen.

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Regisseur befürwortet Landschaftspark als Kulisse: „Er hat sich sehr klar über das Drehbuch geäußert“

Bei dieser Begehung sei dann auch Regisseur Tom Tykwer erstmals dabei gewesen. „Er hat sich sehr klar über das Drehbuch geäußert. Als man ihn reden gehört hat, war schnell klar, dass er schon ganz konkret mit dem Landschaftspark als Kulisse geplant hat.“

Trotz Staub und Dreck: „Tom Tykwer hat alles angefasst und hatte keine Berührunghsängste“

„Er hatte Bilder im Kopf“, erzählt Kalinowksi weiter. Besonders habe ihr an ihm aber gefallen, dass er im Landschaftspark keine Bedenken hatte, sich auch mal die Hände schmutzig zu machen.

„Hier kann man auch mal dreckig werden, doch Tom Tykwer hat alles angefasst, er hatte keine Berührungsängste und ist über Stunden hier geblieben“, das habe sie positiv überrascht.

Landschaftspark Duisburg: „Dann war schnell klar, dass sie kommen!“

Kurz danach habe das Manger-Team die Entscheidung zum Drehort dann getroffen. „Dann war schnell klar, dass sie kommen!“, so die Sprecherin. Beim eigentlichen Dreh war Claudia Kalinowski dann nur einmal kurz und ansonsten nicht dabei. Denn da stehe man nur im Weg. Als die Film-Crew im Landschaftspark drehte, sagte Claudia Kalinowski der Serientitel „Babylon Berlin“ noch gar nichts. „Das Thema war mir komplett neu.“ Nur die Schauspieler habe sie gekannt, erklärt Kalinowski.

„Tom Tykwer war total nett und sympathisch“

In der weiteren Zeit mit der Crew, habe sie positive Erfahrungen gesammelt. Besonders was die Regisseure angeht. „Tom Tykwer war total nett und sympathisch“, so Kalinowski.

Zwei Jahre nach dem Dreh in ihrem Landschaftspark verfolgt sie die Serie im Fernsehen sehr genau. „Das ist eine total spannende Serie und man sieht auch, wie viel Aufwand betrieben wurde“, findet die Sprecherin. Momentan sei es für sie außerdem spannend, in welchem Kontext der Landschaftspark in der Serie vorkomme. Nämlich gar nicht in einem industriellen Zusammenhang, sondern bloß als atmosphärische Kulisse der 1920er Jahre.

Der Dreh sei sehr aufwendig abgelaufen, doch auch super organisiert. Ob der Landschaftspark bei der dritten Staffel nochmal als Drehort genutzt wird, sei jedoch noch unklar. Die dritte Staffel wird ja momentan schon gedreht und zwar ohne den Landschaftspark, denn das hängt auch von der Finanzierung ab. Doch der Kontakt zum Filmteam bestehe weiterhin.

Besondere „Babylon Berlin“-Requisite: Dampflok aus Eisenbahnmuseum Bochum

Das Revier ist aber so oder so auch weiter bei „Babylon Berlin“ vertreten.

Die alte und historische Dampflok, die in mehreren Szenen der beiden Staffeln zu sehen ist, stammt nämlich aus dem Eisenbahnmuseum in Bochum.