Bochum/Witten.
Die Volksbank Bochum Witten will ihr Filialnetz massiv ausdünnen. In Bochum sollen sechs und in Witten drei Geschäftsstellen geschlossen werden. Ein Trost für die mehr als 53 000 Kunden: An den betroffenen Standorten bleiben Selbstbedienungsautomaten erhalten.
Die Volksbank reagiert damit auf das wachsende Online-Geschäft und zurückgehende Kundenbesuche in den Filialen. „Uns ist bewusst, dass jede Veränderung, insbesondere zu Beginn, bei dem Einen oder Anderen Sorgen und Unbehagen auslöst“, schreiben die beiden Volksbank-Vorstände Uwe Schulze-Vorwick und Carsten Jöres in einem Magazin, das die Kunden auf die Umwälzungen einstimmen soll.
In Bochum soll es künftig sieben sogenannte Kompetenz-Center und nur noch zwei Filialen geben. Sechs der acht Filialen werden geschlossen und im Laufe dieses Jahres zu Selbstbedienungs-Stationen umgebaut. Keiner der 210 Arbeitsplätze stehe zur Disposition, versicherte ein Volksbank-Sprecher am Dienstag. In Witten stehen drei Filialen, die bislang mit jeweils zwei Mitarbeitern besetzt waren, auf der Schließungsliste. Bis Ende 2017 soll der Umstrukturierungsprozess abgeschlossen sein.
Die Ausdünnung des VolksbankGeschäftsstellennetzes in Bochum und Witten ist kein Einzelfall. Am Wochenende hatte Wolfgang Kirsch, Chef des genossenschaftlichen Zentralinstituts DZ Bank angekündigt, dass von den 12 000 Volksbank-Niederlassungen in Deutschland in fünf Jahren „vielleicht noch 10 000 übrig sein“ würden. Auch die Sparkassen und Privatbanken planen Filialschließungen im größeren Stil.