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Viel Geld für leckeren Milchschaum

Viel Geld für leckeren Milchschaum

Berlin. 

Ein guter Barista veredelt den Cappuccino mit kleinen Motiven auf dem Milchschaum. Doch daheim geht es weniger kunstvoll zu als in einer perfekten Kaffeebar in der Altstadt von Rom, Ravenna oder Rimini. Hier soll eine Maschine für italienisches Flair sorgen. Am besten ein Vollautomat, der Kaffeewünsche auf Knopfdruck erfüllt. Welche Maschinen das schaffen, hat jetzt die Stiftung Warentest in einem aktuellen Test untersucht.

14 Kaffeevollautomaten traten im Prüflabor gegeneinander an. Guten Espresso brühen fast alle; auch der Milchschaum gelingt. Fünf Modelle schäumen die Milch separat. Neun sind One-touch-Geräte für die automatische Zubereitung von Cappuccino und Latte macchiato. One touch bedeutet: Ein Druck auf die Taste genügt, und schon schäumt die Milch im Glas und der Espresso fließt automatisch obendrauf. Am besten im Test schneidet Jura ENA Micro 9 One Touch für rund 765 Euro ab. Gleich dahinter: Nivona NICR 830 für rund 960 Euro.

Schwierigkeitenmit der Milch

Bei den fünf Geräten, die Milch separat schäumen, liegen die gute Bosch VeroCafe Latte und das baugleiche Siemens-Modell vorn. Bei ihnen erfolgt Milchaufschäumen ebenso wie bei der schwächeren Jura Impressa C5 automatisch über einen Schlauch aus dem Milchkarton beziehungsweise einem mitgelieferten Milchcontainer. Einstiegsmodelle dieser Art gibt es bereits ab etwa 565 Euro.

Noch zu teuer? Die im Test mit gut bewertete Magnifica von De’Longhi und die mittelmäßige Intelia von Philips Saeco sind ab etwa 440 beziehungsweise 310 Euro zu haben. Sie schäumen mit klassischer Dampfdüse. Nachteil: Es ist nicht leicht, die Milch per Hand schön cremig und feinporig hinzubekommen.

Spül-Automatik hat ihren Preis

Nach jedem Cappuccino oder Latte sollten die Milchwege gesäubert werden. Das ist lästig, häufig aufwendig, aber nötig. Milch kann schnell verkeimen. Bedienen sich mehrere Personen am Automaten, bleibt das Spülen womöglich auf der Strecke. Krups bietet dafür eine Lösung. Bei der Automatic Espresso EA9000 spült sich die Milchdüse von allein. Urteil: Knapp gut. Und der besondere Service hat seinen Preis: Mit rund 1160 Euro ist der Krups-Automat das teuerste Gerät im Test.

Wer die Pflege vernachlässigt, riskiert Ausfälle und Schimmel

Stichwort Pflege. Täglich fallen viele Handgriffe an: Wasser auffüllen, Bohnen ersetzen, Tresterbehälter leeren, Milchdüse spülen. Daneben fordern die Geräte regelmäßig Wartungsarbeiten ein: Entkalken und Wasserfilter erneuern, Innenleben mit Brüheinheit reinigen, den Milchbehälter auseinandernehmen. Vieles läuft automatisch ab, doch der Benutzer braucht Zeit, und muss zusätzlich Geld für Entkalkungs- und Reinigungsmittel ausgeben. Wer die Pflege vernachlässigt, riskiert auf Dauer Ausfälle der Maschine und Schimmel im Innenleben.

Im Dauertest mit 1500 Brühungen zeigten sich fast alle Maschinen erstaunlich zuverlässig. Nur die Primadonna S von De’Longhi fiel vorzeitig aus. Erst als ihr die Tester mehr Ruhepausen gönnten, hielt sie durch. Auch in der elektrischen Sicherheit schwächelt die Primadonna, ebenso die Jura Impressa C5. Akute Gefahr besteht nicht. Dennoch: Die Sicherheit ist nur ausreichend.