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Thyssen-Krupp ermittelt gegen Spartenchef Wegmann

Thyssen-Krupp ermittelt gegen Spartenchef Wegmann

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Blick auf die Konzernzentrale von ThyssenKrupp in Essen. Foto: Rolf Vennenbernd/Archiv
Thyssen-Krupp ermittelt gegen Spartenchef Jens Wegmann. Der Manager hat von einem Geschäftspartner ein Armband als Geschenk angenommen.

Essen. 

Thyssen-Krupp-Spartenchef Jens Michael Wegmann sieht sich mit konzerninternen Ermittlungen wegen der Annahme eines Geschenks von einem pakistanischen Geschäftspartner des Unternehmens konfrontiert. Thyssen-Krupp bestätigte, Wegmann habe nach einem Kennenlernen mit dem Geschäftsmann Azadullah Kazmi ein Armband angenommen. Das Geschenk habe Kazmi der Ehefrau von Wegmann im Namen seiner Gattin überreicht.

In einem Schreiben an die Mitarbeiter, das unserer Redaktion vorliegt, räumte Wegmann ein Fehlverhalten ein. Thyssen-Krupp habe klare Regeln für den Umgang mit Geschenken. „Deshalb war die Annahme eines Armbands als Gastgeschenk mit unbekanntem Wert ein Fehler“, schrieb Wegmann.

Der frühere Siemens-Manager Wegmann war erst vor wenigen Monaten an die Spitze der wichtigen Anlagenbausparte von Thyssen-Krupp gerückt und sollte in dem korruptionsanfälligen Geschäftsbereich aufräumen.

Gespräche über möglichen Kauf eines Ferrari

Heikel ist für Wegmann auch, dass er sich mit Kazmi über einen möglichen Kauf eines Ferraris ausgetauscht hatte. Thyssen-Krupp erklärte, bei einem Treffen mit Wegmann im April 2015 habe Kazmi von einem geplanten Umzug von Dubai nach Pakistan berichtet. Dabei sei es auch um Kazmis Plan gegangen, vorher einige Autos aus seinem Fuhrpark verkaufen zu wollen. Dazu sollte auch ein Ferrari-Oldtimer gehören. Wegmann habe interessehalber um Bilder gebeten. Nach Rücksprache mit einem Oldtimer-Experten habe Wegmann aber einen Kauf abgelehnt und dies Kazmi telefonisch mitgeteilt.