Gefürchtete Dortmunder Hooligan-Gruppe 0231 Riot löst sich auf – das sind die Hintergründe
Die gefürchtete Dortmunder Ultragruppe „0231 Riot“ löst sich auf
Damit kam die Vereinigung einem möglichen Verbot des Innenministeriums zuvor
Wie „Faszination Fankurve“ berichtet, hat 0231 Riot am Dienstag eine Erklärung an das Online-Magazn, das Fanprojekt Dortmund, den Fußballverein Borussia Dortmund, die Polizei Dortmund, das Landeskriminalamt, die Staatsanwaltschaft und die Abteilung für Intensiv-Gewaltstraftäter geschickt.
Dort hat sich 0231 Riot wie folgt zum Rückzug geäußert: „Wir erklären mit sofortiger Wirkung die Auflösung unserer Gruppe, die in der Öffentlichkeit vor allem unter dem Namen RIOT0231 bekannt ist. Über die genauen Gründe, über die wir uns hier nicht äußern werden, möge sich wie üblich die werte Presselandschaft und die Experten der verschiedenen Fanmagazine das Maul zerreißen.“
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Und weiter: „Wir werden euch kein Futter mehr liefern. Allen Wegbegleitern an dieser Stelle natürlich ein großer Dank für die schweren und guten Tage, Monate. Und selbstverständlich viel Erfolg an allen Tagen, die noch auf euch zukommen. Unser Weg nimmt an dieser Stelle ein Ende.“
BVB hatte Probleme mit gewaltbereiten Gruppierungen
Bundesligist Borussia Dortmund hatte in der vergangenen Saison massive Probleme mit der extrem gewaltbereiten Gruppierung, die ihre Intention und Neigungen schon anhand ihres Namens verdeutlichte. Die Zahlen stehen für die Telefonvorwahl der Stadt Dortmund. Riot ist das englische Wort für Ausschreitungen.
Ziel der Gruppe war laut Polizei und Kennern der Szene, durch rücksichtsloses Vorgehen das Gewaltmonopol in der Kurve zu erlangen. Rund 60 bis 80 Mitglieder waren es bis zuletzt, viele von ihnen standen der rechtsradikalen Dortmunder Szene nahe. Sie rekrutieren sich auch aus externen Schlägern, die offenbar einfach Lust auf Gewalt hatten.
Widerstand wagte kaum jemand: Zur Gruppe gehörten aktive Kämpfer der Mixed-Martial-Arts-Szene, die vor Gewalt nicht zurückscheuen. Auch die einflussreichen Köpfe der anderen Ultragruppen sollten die neue Gruppierung fürchten – denn zum Repertoire gehörten auch Hausbesuche bei unliebsamen Personen.
Ultras hatten Angestellte des Vereins im Visier
Auch Angestellte des Vereins gerieten ins Visier von 0231 Riot. An der Pferderennbahn in Dortmund-Wambel tauchten im März Graffitis auf, deren Botschaft eindeutig war: „Aki Watzke aus der Traum… bald liegst du im Kofferraum!“ Daneben war unter anderem der 0231 Riot-Schriftzug zu sehen. Auch der Fanbeauftragte Daniel Lörcher wurde auf Plakaten massiv bedroht, verdächtigt wurde 0231 Riot.
Am 11. Februar 2017 wurden 88 vermeintliche Mitglieder der Gruppe vor dem Auswärtsspiel bei Darmstadt 98 von der Polizei gestoppt und zurück auf den Heimweg geschickt. Bei den mutmaßlichen Gewalttätern waren Pyrotechnik, Sturmhauben, Kampfsporthandschuhe und Wechselkleidung sichergestellt worden. Der DFB verhängte daraufhin zahlreiche Stadionverbote gegen die Gewalttäter.
Polizei untersucht vier Wohnungen
Im Mai kam es zu Wohnungsdurchsuchungen bei vier Personen, die der Gruppe offenbar nahe standen. Verein und Politik hatten in den letzten Monaten die Bemühungen intensiviert, die Schlägertruppe aus dem Verkehr zu ziehen. So wurde ein Vereinsverbotsverfahren geprüft. Nun hat 0231 Riot dem Spuk jedoch selbst ein längst überfälliges Ende gemacht.