Essen.
Wie du’s machst, machst du’s falsch.
Seit Jahren fordern Zuschauer und Fernsehkritiker: Denkt euch mal was aus, Fernsehmacher! Geht uns nicht auf den Senkel mit dem immer gleichen Mist! Und dann traut sich Regisseur und Drehbuchautor Andy Fetscher mal an einen ganz ungewöhnlichen Frankfurter Tatort – und schon sind wieder alle sauer.
Auf Twitter überboten sich Zuschauer mit Schmähungen: ˜Laaaaangweilig“, konstatiert der eine. Und der andere meint: „Echte Grütze“ und gibt die Note 5 Minus.
Tatort „Fürchte dich“: Eher zum Schmunzeln als zum Gruseln?
Es gibt aber auch andere Meinungen. Twitter-Nutzer Martin H. etwa findet: „Da setzt mal jemand ein Sujet so richtig konsequent um und es ist auch wieder nicht recht.“
Und Nutzer onebit schreibt: „Ich fand den Tatort sehr passend zu Halloween (…) von mir die Schulnote 2.“
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In der Tat gab es Momente in der Tatort-Folge „Fürchte dich“, die eher zum Schmunzeln denn zum Gruseln animierten: Etwa als Fanny (gespielt von Zazie de Paris), die Vermieterin von Kommissar Brix (Wolfram Koch), plötzlich mit der Stimme aus dem Jenseits spricht – und trotzdem ihren französischen Akzent behält.
Tatort-Team trennt sich vom Krimi-Narrativ
Aber: Wenn sich die Macher schon zu einer Horror-Folge entschließen, was mutig und anerkennenswert ist, dann richtig. Konsequent hat sich das Team vom üblichen Krimi-Narrativ getrennt.
Gegenlicht-Aufnahmen im Nebel, Straßen im fahlen Laternenlicht, nächtliche Szenen im Leichenschauhaus – bisweilen in fast monochromer Farbgebung: Ohne allzu viel Trick-Schnickschnack gelang es dieser Tatort-Folge, eine schaurig-schöne Grusel-Atmosphäre zu schaffen, die sonntagabendtauglich war.
Dass wie nebenbei noch eine tieftraurige, dramatische Geschichte über Kindesmissbrauch und generationenübergreifende Schuld erzählt wurde, macht diese Tatort-Folge nur noch besser.
Experimente im Krimi-Einheitsbrei
Fazit: Nein, nicht jeder Tatort muss so sein wie „Fürchte dich“. Aber Experimente im TV-Krimi-Einheitsbrei sind nötig, auch wenn sie den Massengeschmack nicht immer treffen mögen – vor allem, wenn sie so gelungen sind wie dieser Frankfurter Tatort.