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Tödliches Badeunglück in Haltern – Warum der Silbersee für Nichtschwimmer zur Falle wird

Tödliches Badeunglück in Haltern – Warum der Silbersee für Nichtschwimmer zur Falle wird

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Badeunglück in Haltern - zwei Männer (22) ertrinken im Silbersee

Tödliches Badeunglück in Haltern – Warum der Silbersee für Nichtschwimmer zur Falle wird

Badeunglück in Haltern - zwei Männer (22) ertrinken im Silbersee

Für zwei Männer (beide 22) aus Essen und Düsseldorf endete ein Badeausflug nach Haltern tödlich. Obwohl sie nicht schwimmen konnten, gingen sie im Silbersee II baden und ertranken.

  • Am Sonntag ertranken zwei Männer im Silbersee II in Haltern
  • Sie konnten nicht schwimmen, gingen trotzdem ins Wasser
  • Der See ist als Baggerloch besonders gefährlich für Nichtschwimmer

Haltern am See. 

Zwei Todesopfer forderte das Badewetter am Sonntagabend in Haltern. Ein Essener und ein Düsseldorfer waren beim Baden im Silbersee II gegen 17:30 Uhr plötzlich untergegangen.

Der DLRG und später auch die Feuerwehr reagierten schnell und suchten mit Schnorcheltauchern den Ort ab, an dem die beiden Inder zuletzt gesichtet wurden.

Der See hat unter Wasser zwar keine Abbruchkante wie andere Baggerseen, wird aber trotzdem plötzlich tief. Von diesen Böschungen warnen auch viele Schilder am Eingang und direkt am Wasser.

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Der Geschäftsführer der Silbersee-Gesellschaft, Dr. Eberhard Geisler, erklärt: „Der Strand wird am Uferbereich immer wieder künstlich aufgeschüttet. Durch die Wasserbewegung ist dennoch ab einer gewissen Entfernung vom Ufer eine Kante, ab der die Wassertiefe deutlich zunimmt.“

Die beiden Nichtschwimmer wurden nach 40 Minuten in rund 5 Metern Tiefe von den DLRG-Rettungskräften gefunden, sofort erstversorgt und reanimiert. Doch die Hilfe kam zu spät, beide Männer verstarben noch am Abend im Krankenhaus an den Folgen des Unfalls.

Nichtschwimmer verfallen schnell in Panik

Nichtschwimmer sind trotz fehlender Abbruchkante besonders gefährdet, da sie häufig in Panik ausbrechen, wenn sie den Boden unter den Füßen verlieren. Nicht auszuschließen, dass sich im Fall von Sonntagabend einer der beiden Männer an den anderen geklammert und ihn so mitgerissen hat.

Für Nichtschwimmer gibt es im Silbersee II einen gesonderten, mit Bojen abgetrennten Bereich. In diesem ist das Baden auch für Menschen ohne Schwimmfähigkeiten ungefährlich. Alle anderen Bereiche, das betont die DLRG-Vorsitzende Haltern Anne Feldmann, sind für Nichtschwimmer hochgefährlich.

Es war bereits das zweite tödliche Badeunglück an diesem See innerhalb eines Jahres. Im August 2016 ertrank ein junger Mann (23) aus Herne im Silbersee. Laut Feldmann waren das aber die ersten beiden Fälle nach zuvor sechs Jahren ohne tödlichem Badeunglück.