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Nutzer will mit Alexa plaudern: Was der Sprachassistent dann von sich gibt, bringt Amazon in Erklärungsnot

Nutzer will mit Alexa plaudern: Was der Sprachassistent dann von sich gibt, bringt Amazon in Erklärungsnot

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Der Sprachassistent Alexa von Amazon erntet immer wieder Kritik von den Nutzern. Foto: imago/Photothek

Der Sprachassistent Alexa von Amazon hat schon viel Aufmerksamkeit erregt. Diesmal sorgte Alexa mit einem unangebrachten Kommentar für Aufruhr.

„Bring deine Pflegeeltern um“, soll Alexa einem Nutzer in San Francisco gesagt haben. Dieses skurrile Ergebnis kam nach dem Befehl „Alexa, let’s chat!“ („Alexa, lass plaudern!“) raus.

Alexa gibt öfter unangebrachte Kommentare von sich

Dieser Vorfall mit Alexa war nicht der Einzige in den letzten Monaten. So soll sie, laut reuters.com, sich mit Nutzern über Sex unterhalten und auch Kommentare zur Darmentleerung bei Hunden von sich gegeben haben.

Die Probleme haben ihren Ursprung in Amazons Bestreben, Alexa beizubringen, echtes Smalltalk nachzuahmen.

Der Konzern dominiert bereits den Markt der Sprachassistenten. Ca. 43 Millionen Menschen in den USA nutzen Amazon Echo. Amazons Marktanteil im Verkauf der Sprachassistenten in den USA beläuft sich auf ca. 66,6 %.

Chatbots sollen die Sprachmöglichkeiten von Alexa verbessern

Mit dem Wunsch, Alexa noch benutzerfreundlicher und interessanter zu machen, hat die Firma 2016 einen Alexa Preis etabliert. Jährlich können sich Teams bewerben und Sprachprogramme entwickeln, um Alexa beizubringen, wie man eine echte Konversation führt. Der Hauptpreis beträgt 500.000 US-Dollar (440.000 Euro).

So führte Alexa alleine in den Monaten August bis November dieses Jahres bereits 1.7 Millionen Konversationen mit den entwickelten Chatbots. Alexa zieht dabei ihre Kommentare oft aus dem Internet, aus Foren und Chaträumen.

So soll es auch zu dem unangebrachten Kommentar „Töte deine Pflegeeltern“ gekommen sein.

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Alexa immer wieder der Fall für Hackerangriffe

Die Chatbots bergen ebenfalls Gefahr für die Endnutzer. So wurde einer der Chatbots im Juli durch einen Angriff aus China gehackt. Dadurch konnten die Hacker auf Tausende Nutzerdaten zugreifen.

Erst vor Kurzem gab es einen Skandal, als 1.700 private Alexa-Sprachbefehle irrtümlich an den falschen Nutzer übermittelt wurden.

+++++Alexa-Skandal: Amazon schickte intime Sprach-Aufzeichnungen des Assistenten an Dritte+++++

Amazon will die Arbeit an Alexa trotzdem fortsetzen

Amazon möchte trotz der unangebrachten Alexa-Kommentare und den Sicherheitsproblemen nicht die Arbeit an dem Sprachassistenten stoppen.

„Wenn man bedenkt, wie viele Millionen von Nutzern mit Alexa interagiert haben, ist die Häufigkeit solcher Vorfälle so gut wie von keiner Bedeutung“, teilte Amazon mit.

Außerdem ist das Konzern der Meinung, dass es ohne Fehler auch keinen Progress für Alexa geben kann.