Tierschützer rufen derzeit dazu auf, den Urlaub in der Türkei zu boykottieren.
Denn ihrer Meinung nach könne niemand seelenruhig einen Urlaub in der Türkei machen, während nebenbei Tausende Straßenhunde abgeschlachtet werden.
Tierschützer rufen zum Boykott des Urlaubs in der Türkei auf
Und genau das soll laut britischen und türkischen Tierschützern derzeit passieren in der Türkei.
Der türkische Präsident Erdogan hat Anfang des Jahres gefordert, alle „Hunde ohne Herrchen von der Straße einzusammeln“. Der Grund dafür sei ein Angriff von zwei Pitbulls auf ein vierjähriges Mädchen gewesen. Die Kleine wurde dabei schwer verletzt.
Doch die Pitbulls waren keine Straßenhunde, sie haben ein Herrchen. Daher erscheint für Tierschützer das Einsammeln der Straßenhunde als völlig fragwürdig.
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Nun sind Bilder in den sozialen Medien aufgetaucht, die Hunde und Welpen auf Müllwagen zeigen. Ob manche von ihnen bereits tot sind, ist nicht klar zu erkennen.
Türkei fängt Straßenhunde ein, Tierschützer sind entsetzt
Unter dem Hashtag #boycottturkey ist auf Twitter ein Foto zu sehen, das mehrere Straßenhunde im Ladeschacht eines Müllwagens zeigt. Das Bild soll aus der zentralanatolischen Stadt Konya stammen. Ob das stimmt, ist schwierig nachzuvollziehen.
Andere Fotos zeigen, wie auf Hunde mit Schaufeln und Eisenstangen eingeprügelt wird. Videos in sozialen Netzwerken zeigen, wie Straßenhunde auf die Ladeflächen städtischer Lastwagen gepfercht, abtransportiert und dann weit außerhalb der Stadt auf freiem Feld ausgesetzt werden.
Druck auf den Präsidenten müsse erhöht werden
Deswegen fordern die Tierschützer nun, den Urlaub in der Türkei zu boykottieren. Der britische Autor, Journalist und Tierschutzaktivist Dominic Dyer unterstützt den Appell. Am Montag schrieb er im Netzwerk Linkedin: „Wir müssen den Druck auf Erdogan erhöhen“.
Die Tiere würden „totgeschlagen, vergiftet, erschossen und auf die furchtbarste Weise entsorgt“, so Dyer. „Dies könnte das größte Abschlachten von Hunden sein, das es jemals in einem entwickelten Land gegeben hat“, fürchtet der Autor.
Erdogan spricht von sicheren Tierheimen
Der Präsident behauptet, dass die eingefangenen Hunde in Tierheime gebracht werden, wo es ihnen gut ginge. Doch die Tierschutzorganisation Peta hält dagegen. Ihren Angaben zufolge gebe es in der Türkei gar keine Tierheime, die Hunde dauerhaft aufnehmen.
„In den Heimen erwarten die Hunde unwürdige Lebensbedingungen ohne Chance auf Adoption oder Vermittlung“, so Peta. „Heimatlos gewordene Hunde sterben in den Heimen häufig an unbehandelten Krankheiten, Beißattacken mit unversorgten Wunden, mangelnder Nahrung und leiden unter der unglaublichen Enge in den Gehegen“, berichten die Tierschützer gegenüber dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland„.
Ob Erdogan weiter an der Praxis festhält, bleibt offen. Doch sicher scheint zu sein: Wenn ein Hund in die Fänge gerät, dann wird er vermutlich so schnell nicht wieder gesehen. (fb)