Corona-Hammer in Österreich!
Der Corona-Ausbruch in Ischgl (Österreich) gehört zu den Treibern der Pandemie im Jahr 2020 in Europa. Opfer und Hinterbliebene haben deshalb gegen den Staat Österreich Schadenersatzklagen eingereicht, sie fordern Schmerzensgeld.
Doch die Chancen darauf sinken – und sind aktuell geringer denn je.
Österreich: Corona-Ausbruch in Ischgl – deutsche Touristen klagen weiter gegen die Alpenrepublik
Aus Sicht des Verbraucherschützers Peter Kolba werden die Klagen wegen des Corona-Ausbruchs in Ischgl zunächst erfolglos bleiben. Das Wiener Landgericht hat am Montag die Fälle von weiteren drei deutschen Klägern verhandelt. Auch diesmal seien keine Zeugen gehört worden, so Kolba. Dessen Verbraucherschutzverein (VSV) unterstützt rund 50 Corona-Opfer und Hinterbliebene.
Schon Anfang Dezember sind bereits zwei ähnliche Klagen abgewiesen worden. Kolba: „Ich gehe nicht davon aus, dass in der ersten Instanz etwas Positives herauskommt.“ Trotzdem bestehe Hoffnung, wenn die Fälle vor den Obersten Gerichtshof weitergezogen würden. Bei der Abweisung der ersten zwei Ischgl-Klagen argumentierte die Richterin, dass das Epidemiegesetz nur die Volksgesundheit, nicht aber konkrete Personen schütze. Der Republik sei weder schuldhaftes noch rechtswidriges Verhalten anzulasten, hieß es in dem Urteil.
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Das ist die Alpenrepublik Österreich:
- ein mitteleuropäischer Binnenstaat zwischen Deutschland, der Schweiz, Italien, Slowenien, Ungarn, der Slowakei und Tschechien
- Hauptstadt Wien
- rund 8,9 Millionen Einwohner (Stand 2021), 3.879 Quadratkilometer groß
- Amtssprache: Deutsch, regionale Amtssprachen auch Kroatisch, Ungarisch und Slowenisch
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Österreich: Deutsche Touristen fordern Schadenersatz
Der VSV argumentiert, dass Behörden und Politiker Anfang 2020 nicht richtig auf erste Meldungen von Infektionen im Tiroler Ski- und Partyort Ischgl reagiert hätten. Als das Wintersportgebiet schließlich doch evakuiert wurde, hätten sich weitere Urlauber während der chaotischen Massenabreise angesteckt und so zur Ausbreitung des Virus in verschiedene Länder beigetragen.
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Zu den Klägern am Montag gehörte eine Frau aus NRW, deren Lebensgefährte voriges Jahr mit 52 Jahren nach einem Ischgl-Urlaub an Covid-19 starb. Sie fordert rund 43.000 Euro. Ferner wurden die Fälle von zwei Männern aus dem Rheinland und aus München verhandelt, die nach Aufenthalten in Ischgl an Langzeitfolgen der Viruserkrankung leiden.
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Sie fordern jeweils 95.000 und 12.000 Euro. Die Urteile werden schriftlich verkündet. (mg mit dpa)