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Messer-Attacke in Würzburg: Was wir wissen – und was noch unklar ist

Messer-Attacke in Würzburg: Was wir wissen – und was noch unklar ist

Messer-Attacke Würzburg
Nach der Messer-Attacke in Würzburg ist die Trauer groß. Viele haben Kerzen und Blumen am Tatort niedergelegt. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Würzburg. 

Die Messer-Attacke in Würzburg erschüttert auch einen Tag später noch die Menschen. Warum hat er das getan? War der Täter psychisch verwirrt? Eine Übersicht, was wir über die Messer-Attacke bereits wissen und was nicht.

Insgesamt drei Menschen wurden in Würzburg am Freitagnachmittag durch einen Messerangriff getötet. Es gibt mehrere Verletzte. Die Polizei schoss auf den Angreifer und konnte ihn so stoppen.

Was wir über die Messer-Attacke in Würzburg wissen:

Die Tat: Ohne Vorwarnung soll ein Mann am Freitag gegen 17 Uhr in einem Kaufhaus am Barbarossaplatz in Würzburg Menschen mit einem langen Messer angegriffen haben. Auch in einer gegenüberliegenden Bank und auf der Straße attackierte er der Polizei zufolge Passanten. Seine Opfer soll er nicht gekannt haben.

Drei Frauen sterben durch die Stiche. Sechs Menschen kommen schwer verletzt in Krankenhäuser. Mindestens ein weiterer wird leicht verletzt. Eine Frau befindet sich am Samstagnachmittag laut Polizei noch in Lebensgefahr.

Der mutmaßliche Täter: Der Angreifer ist den Ermittlern zufolge 24 Jahre alt. Er hat die somalische Staatsbürgerschaft. Er ist seit etwas mehr als sechs Jahren in Deutschland. Zuletzt lebt er in einer Obdachlosenunterkunft in Würzburg. Er befindet sich legal auf der Grundlage eines Asylverfahrens in Deutschland, sagen die Behörden.

Warum genau er sein Heimatland verließ, ist unklar. Dort herrscht allerdings seit 30 Jahren ein Bürgerkrieg. Der Polizei war der Mann bereits vor der Messer-Attacke bekannt. Wegen einer psychischen Auffälligkeit musste er vor kurzem in psychiatrische Behandlung. Zwangsweise, wie Landesinnenminister Joachim Herrmann (CSU) sagt.

>>> Alle Infos zur Messer-Attacke in Würzburg im News-Blog

Die Ermittlungen: Die Polizei war am Freitag mit einem Großaufgebot in Würzburg präsent. Auch ein Hubschrauber wurde eingesetzt. Beamte waren außerdem in der Obdachlosenunterkunft. Ob Beweise gesichert wurden, verrieten sie noch nicht. Hinweise auf einen zweiten Täter haben die Ermittler nicht. Sie gehen derzeit von einem Einzeltäter aus.

Seit Samstag übernehmen das Landeskriminalamt und die Generalstaatsanwaltschaft München die Ermittlungen. Dies ist dann der Fall, wenn eine Amoklage vorliegt. Für einen klaren Terrorangriff wäre allerdings der Generalbundesanwalt zuständig. Der trat im Fall Würzburg bisher nicht in Erscheinung. Ob ein islamistisches Motiv vorliegt, werde derzeit ebenfalls überprüft.

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Was wir über die Messer-Attacke in Würzburg noch nicht wissen:

Die Opfer: Zur Identität der Opfer gibt die Polizei auch am Samstag nicht viel preis. Klar ist: Bei den Getöteten handelt es sich allesamt um Frauen. Eine davon war Verkäuferin in einem Kaufhaus. Dort hatte sich der Mann die Tatwaffe besorgt. Auch bei den Verletzten handelt es sich fast ausschließlich um Frauen. Mit Ausnahme eines männlichen Jugendlichen, der nach Angaben der Staatsanwaltschaft leicht verletzt wurde.

Das Motiv: Diese wichtige Frage ist noch offen. „Es gibt jedenfalls Indizien dafür, dass es sich um einen islamistischen Anschlag handeln könnte“, sagte Innenminister Joachim Herrmann am Freitag. Laut Zeugen soll der Täter bei der Tat „Allahu Akbar“ (deutsch: „Gott ist groß“) gerufen haben. Ob dies das Hauptmotiv war oder ob der psychische Zustand des Mannes im Vordergrund stand, bleibt zunächst weiter unklar.

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Die Vorgeschichte: Der Mann aus Würzburg ist seit seiner Einreise nach Deutschland im Mai 2015 bereits mehrfach in Erscheinung getreten. Einmal soll er ein Messer geschwungen haben. Dabei sei aber niemand verletzt worden.

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Zuletzt soll er in psychisch angeschlagenem Zustand einen Verkehrsteilnehmer belästigt haben. Daraufhin sei er zwangsweise in eine psychiatrische Einrichtung eingewiesen. Wenig später wurde der Mann, der in Würzburg bei der Messer-Attacke drei Menschen tötete, aber wieder entlassen. (ldi/dpa)