Bekommen Facebook, Twitter und Co. nun harte Konkurrenz ausgerechnet vom ausgestoßenen Ex-Präsidenten Donald Trump?
Nach dem Sturm auf das Kapitol verbannten große soziale Medien wie Facebook Donald Trump. Damit verlor der abgewählte Präsident vor allem sein Sprachrohr Twitter. Nun möchte er ein eigenes Netzwerk aufmachen – ein erster Anlauf war zuvor kläglich gescheitert.
Donald Trump will Facebook, Twitter und Co. Konkurrenz machen
Der frühere US-Präsident Donald Trump will ein alternatives soziales Netzwerk gründen. „Truth Social“ heiße die neue Plattform, kündigte Trump am Mittwochabend (Ortszeit) an. Truth heißt auf Deutsch Wahrheit. Der abgewählte Präsident sagte, er habe das Geld für die Gründung seines eigenen börsennotierten Medienunternehmens zusammen. Damit unternimmt Trump einen neuen Anlauf, sich wieder in die öffentliche Online-Konversation einzuschalten.
Im November solle das Netzwerk für geladene Gäste starten, Anfang 2022 dann landesweit. Ziel sei es, der „Tyrannei“ der großen Tech-Unternehmen die Stirn zu bieten. „Wir leben in einer Welt, in der die Taliban eine riesige Präsenz auf Twitter haben, aber euer liebster amerikanischer Präsident zum Schweigen gebracht wurde“, teilte Trump mit.
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Twitter wie auch Facebook und Youtube hatten Trumps Konten im Januar kurz vor dem Ende seiner Amtszeit gesperrt. Auslöser war die Erstürmung des US-Kapitols durch Anhänger Trumps – und dass er Sympathie für die Angreifer bekundete. Außerdem behauptet er nach wie vor ohne jegliche Belege, dass ihm der Sieg bei der Präsidentenwahl im November durch Betrug gestohlen worden sei. Damit heizte er die Stimmung im Land auf.
Twitter, wo Trump mehr als 80 Millionen Nutzer folgten, war für ihn bis dahin die wichtigste Kommunikationsplattform. Der Ex-Präsident wehrt sich bereits seit längerem gegen die Sperrung seines Accounts.
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Das ist Donald Trump:
- Geboren am 14. Juni 1946 in New York City in den USA
- Wurde in 2017 der 45. Präsident der Vereinigten Staaten
- 1971 bis 2017 war er der CEO des Konzerns Trump Organization
- Vor allem in der Immobilienbranche machte Trump ein Milliardenvermögen
- Er ist der erste US-Präsident ohne vorheriges politisches Amt oder militärischen Rang
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Trump will „Wahrheiten“ auf seiner eigenen Plattform verbreiten
Das neue Medienunternehmen – die Trump Media & Technology Group – sei durch eine Fusion mit Digital World Acquisition Corp. entstanden und wolle an die Börse gehen, erklärte Trump weiter.
Es solle ein Konkurrent für das „liberale Medienkonsortium“ sein und sich gegen Unternehmen des Silicon Valley wehren, die ihre einseitige Macht dazu genutzt hätten, oppositionelle Stimmen in Amerika zum Schweigen zu bringen. Trump kündigte an, bald werde es seine erste „Wahrheit“ auf Truth Social geben.
Bis auf die Ankündigung ist von dem angekündigten Netzwerk noch nicht viel zu sehen. Es gibt eine Homepage truthsocial.com mit einem Link zu einer iPhone-App, die man vorbestellen kann. In dem App-Store von Apple wird der 21. Februar 2022 als Startdatum genannt.
Seit Monaten gibt es Gerüchte um Gründung eigener Medienunternehmen seitens Trump
Nach dem Rauswurf von Trump bei den wichtigsten sozialen Medien haben Trump und seine Unterstützer mehrere Anläufe unternommen, eine relevante Alternative zu Twitter & Co. aufzubauen. Im Mai ließ Trump einen Blog auf seiner Website einrichten. Dort beklagte sich der ehemalige Präsident vor allem über angebliche Betrügereien bei den Präsidentschaftswahlen 2020. Nach einem Monat wurde der Blogbereich wieder geschlossen. Nach einem Bericht der „Washington Post“ ärgerte sich Trump darüber, dass sein Blog im Netz vor allem Spott geerntet hatte. Auch habe das Angebot nur wenig Besucher angezogen.
In Washington kursieren seit Monaten unbestätigte Berichte, dass Trump eigene Medienunternehmen gründen möchte. Nicht bewahrheitet hat sich auch das Gerücht, Trump wolle eine Alternative zu seinem ehemaligen Lieblings-TV-Senders Fox News aufbauen. Auch bei der Etablierung einer Twitter-Alternative hat sich nicht viel getan.
Ob Trump sich nun mit seiner aktuell angekündigten Plattform tatsächlich durchsetzt, bleibt offen. (fb/dpa)