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„Tatort“-Kommissarin Anna Schudt jagt im ZDF als Köchin Mörder

„Tatort“-Kommissarin Anna Schudt jagt als Köchin Mörder

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ZDF-Krimi "Mordshunger" vorgestellt Foto: dpa
Anna Schudt machte als Kommissarin im „Tatort“ in Dortmund auf sich aufmerksam. Nun ermittelt sie auch im ZDF. In der Land-Komödie „Mordshunger“ ist sie als Köchin getarnt. Weitere Folgen sind bereits geplant. Das ZDF erwartet, dass die Serie ein Erfolg wird.

Mainz. 

Hätte er doch bloß Salat bestellt. Aber nein, es muss ja Backschinken sein. Und natürlich nachgewürzt. Ein Bissen, und schon hat es ihn dahingerafft, den Günther, der hier im Dorf die Räucherei betreibt und im wahrsten Sinn des Wortes „Mordshunger“ (ZDF, Sa. 21.45 Uhr) hatte. Vergiftet, ganz offensichtlich. Und die Britta Janssen, die mit dem Catering-Service, hat nun ein Problem, hat sie doch das Essen für das Dorffest geliefert.

Viermal trifft am Samstagabend im Zweiten Landlust auf Mordlust. Zum Auftakt gibt es „Eine Leiche zum Dessert“. Abräumen muss sie Anna Schudt als Dorfwirtin und Betreiberin eines Catering-Dienstes. Unterstützt wird sie dabei von Aurel Manthei, der ihren Bruder Max spielt, dem Dorfpolizisten, der in einem Monat mehr Leichen sieht als der Leiter einer Großstadt-Mordkommission in seinem ganzen Leben. Denn so klar die Luft, so rein der Bach – im fiktiven Klein-Beken ist die Kriminalitätsrate extrem hoch. „Die Verdichtung an Gewalt ist schon ungewöhnlich“, räumt Produzentin Nina Güde ein.

Zum Glück gibt es ja die Britta. Eine junge Miss Marple in Schürze und Gummistiefeln, mit Hang zum Kochen. Immer da, wenn es im Oberbergischen einen unnatürlichen Todesfall gibt. Auch wenn sie keiner gerufen hat. Nicht der kleine Bruder, mit dem sie seit dem frühen Tod der Eltern eine enge Beziehung hat und erst recht nicht Kommissar Wallat (Michael Roll) von der Kripo Gummersbach. „Irgendwie wird sie da immer reingezogen“, sagt Schudt und lächelt. „Oder sie bringt sich selbst ins Spiel.“ Selbst wenn sie dadurch unter Verdacht gerät, mit dem Bösen zumindest zu paktieren, und fürs ohnehin chaotische Liebesleben kaum noch Zeit bleibt.

Richtig düster wird es rund um Klein-Beken nicht

Da ahnt man schon, dass es richtig düster rund um Klein-Beken nicht wird. „Aber unsere Fälle sind spannend und haben einen Humor, der anders ist“, sagt Schudt. Auch weil es – ähnlich wie bei „Mord mit Aussicht“ – jede Menge skurrile Typen gibt. Frei erfunden, aber so ähnlich doch in jedem Dorf zu finden, wie Manthei bestätigt, der einst in ähnlicher Umgebung aufgewachsen ist. Über sie kann man allerdings eher liebevoll lächeln als hämisch lachen. „Wir wollten“, sagt Manthei, „uns über niemanden lustig machen. Wahrscheinlich waren wir auch deshalb bei den Dreharbeiten überall willkommen.“

Leichte Krimikost. Etwas zu bieder und behäbig wahrscheinlich für halbwüchsige Teenager, aber die sitzen um diese Zeit ohnehin selten vorm TV. Eltern indes könnten sich anfreunden mit dem ungewöhnlichen Ermittlerpaar, glaubt das ZDF. „Weitere Folgen“, sagt Produzentin Güde, „sind bereits in Planung.“

Für Schudt könnte es ein Problem werden. Schließlich fahndet sie auch als Dortmunder „Tatort“- Kommissarin nach Verbrechern. Im Ersten wird es nicht gerne gesehen, wenn jemand auf zwei Kanälen parallel ermittelt. Doch Schudt winkt ab: „Die beiden Serien kann man nicht vergleichen.“ Ernst die eine, humorig die andere. „Außerdem“, sagt sie und grinst, „spiele ich ja in ‚Mordshunger’ gar keine Ermittlerin, sondern eine Köchin.“