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Krankenkasse: Wegen Heinz Hoenig wird diese Forderung wieder laut – „Recht hat sie!“

Heinz Hoenig muss seine OP aus eigener Tasche zahlen. Der Grund: Die Krankenkasse hat ihn rausgeworfen. Seine Frau fordert ein neues System.

Heinz Hoenig muss seine lebensnotwendige OP aus eigener Tasche bezahlen. Die Krankenkasse unterstützt ihn nicht.
© IMAGO / Gartner

Gesetzliche Krankenkassen: Welche sind die besten in Deutschland?

In mehreren Vergleichstests wurde 2023 die Frage nach der besten Krankenkasse Deutschlands gestellt. Antworten darauf findest du im Video.

Der deutsche Schauspieler Heinz Hoenig ist offenbar an einer bakteriellen Infektion erkrankt. Am Montag (13. Mai) hat er eine erste lebensnotwendige Operation an der Speiseröhre gut überstanden. Der entfachte Streit um die Krankenkasse und die nicht getragenen Kosten steht dabei stellvertretend für Tausende Deutsche.

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Das Problem: Heinz Hoenig ist nicht krankenversichert, die Kosten im sechsstelligen Bereich sind entsprechend nicht abgedeckt. In seinem Fall sicherten zahlreiche Spenden die Operation – doch auf eine solche Spendenbereitschaft können sich die knapp 61.000 Deutschen ohne Krankenversicherung nicht verlassen.

Versicherungsfreiheit kann Existenz gefährden

Seit 2009 sind alle in Deutschland lebenden Personen verpflichtet, eine Krankenversicherung abzuschließen. Auch für die minderjährigen Kinder ist eine solche Versicherung abzuschließen. Da zuvor jedoch keine allgemeine Versicherungspflicht bestand, war es Personen, die vor dem Jahr 2009 volljährig waren, erlaubt, weiterhin ohne Versicherung zu leben. Die meisten nicht-Versicherten sehen darin ein großes Einsparungspotenzial.


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Strafbar ist das zwar nicht, birgt jedoch einige Risiken. Die Versicherungsfreiheit ist gleichbedeutend damit, dass man seine Krankheitsbehandlung aus der eigenen Tasche finanzieren muss. Im Ernstfall, zum Beispiel bei aufwändigen Operationen, können die Kosten schnell in die Höhe schießen und den Durchschnittsbürger in Existenzgefahr bringen.

Da passt etwas nicht überein. Zum einen die ärztliche Pflicht, jeden Menschen gesundheitlich zu versorgen. Andererseits die Frage der Kostenübernahme.

Das Dilemma in der Causa Hoenig: Sein Antrag auf Aufnahme in die gesetzliche Krankenkasse, welche die OP-Kosten hätte zahlen können, wurde abgelehnt. Das berichtet seine Frau Annika Kärsten-Hoenig bei „sternTV“. Die gesetzlichen Krankenkassen nehmen Mitglieder auf, die unter der Jahresarbeitsentgeltgrenze von 69.300 Euro Brutto liegen. In dieses Raster scheint der Schauspieler nicht zu fallen.

Krankenkasse: Forderung nach Bürgerversicherung wird laut

Die Kosten für eine private Krankenversicherung seien hingegen zu hoch gewesen. Das zumindest legt eine Beispielrechnung von Schauspielerkollegin Natascha Ochsenknecht nahe. Auf Instagram teilt sie mit, dass sie als Risikopatientin über 900 Euro pro Monat für ihre Krankenversicherung zahlen müsse. „Jetzt könnt ihr euch ja ausrechnen, was ich monatlich verdienen muss, damit ich meine Krankenversicherung bezahlen kann“, so die 59-Jährige. Lediglich, um die Versicherung decken zu können, wären das mindestens 1800 Euro.

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Eine erhebliche Summe. Vor allem dann, wenn man, wie Hoenig, eine große Familie versorgt und die Lebensunterhaltungskosten konstant hoch sind. Weil er die Kosten nicht mehr stemmen konnte, sei Heinz Hoenig aus seiner privaten Krankenkasse geflogen. Seine Ehefrau fordert daher eine Bürgerversicherung für alle. Annika Hoenig habe seit 2021 erfolglos versucht, ihn „in irgendeine Krankenkasse reinzubekommen“. Eine Bürgerversicherung würde die komplizierte Parallelität von gesetzlicher und privater Krankenkasse beenden und allen ein Angebot unterbreiten. Unterstützung erhält sie vom Europawahl-Spitzenkandidat des BSW, Fabio de Masi.

https://twitter.com/FabioDeMasi/status/1788943397421461846?ref_src=twsrc%5Egoogle%7Ctwcamp%5Eserp%7Ctwgr%5Etweet

Deutschland ist neben den Niederlanden das einzige Land in Europa, in welchem ein duales Versicherungssystem existiert.  In allen anderen EU-Ländern wird ein staatliches Versorgungssystem bereitgestellt, welches um private Zusatzleistungen ergänzt werden kann. Die Diskussion um eine Bürgerversicherung ist nicht neu: Erstmals wurde sie im Jahr 2002 von der durch die rot-grüne Bundesregierung eingesetzten „Kommission Nachhaltigkeit in der Finanzierung der sozialen Sicherungssysteme“ gefordert. Insbesondere die Grünen halten auch 22 Jahre später an der Reform fest, getan hat sich bis heute aber nichts.