„Wir schlugen Roda“, singen die Fans des FC Schalke 04 in ihrem Eurofighter-Hit. Nun dreht sich ihnen beim Blick nach Kerkrade der Magen um.
In den Niederlanden ereignete sich am Freitag (3. Mai) ein Drama, das bei allen Fans des FC Schalke 04 einen üblen Flashback verursachen dürfte. An einem kuriosen Abend feierte Roda Kerkrade gleich zweimal fälschlicherweise den Aufstieg. Nach einem Platzsturm gab es plötzlich lange Gesichter und Tränen, die stark an Schalkes Fast-Meisterschaft 2001 erinnerten.
Wie einst der FC Schalke 04: Tränen nach Platzsturm in Kerkrade
In Kerkrade war schon alles klar. 2:0 führte Roda gegen Cambuur Leeuwarden, alle Augen und Ohren gingen zum Parallelspiel zwischen Telstar Velsen und dem FC Groningen. Bis tief in die Nachspielzeit stand es dort 1:0 für Velsen. Mit diesem Ergebnis wäre Roda aufgestiegen und erstmals seit sechs Jahren wieder erstklassig.
++ Traum geplatzt! Ex-Schalker nach Drama im Tal der Tränen ++
Als das eigene Spiel abgepfiffen wurde, brach gigantischer Jubel aus. Alle feierten den Aufstieg – doch dann wurde es brutal. Tief in der Nachspielzeit schoss Groningen den Ausgleich. Sofort erreichte die Nachricht die Kerkrader, bei denen schlagartig Ernüchterung einkehrte. Doch nicht lange. Kurz darauf verbreitete sich die Nachricht wie ein Lauffeuer, dass Telstar Velsen erneut getroffen habe und 2:1 führe.
„Neben mir haben Leute geweint“
Als der Stadionsprecher das Tor verkündete, brachen alle Dämme, die Fans fluteten den Platz. Doch der verkündete Siegtreffer war nie gefallen. „Die Spieler kamen aus der Umkleidekabine. Plötzlich fingen alle an zu jubeln und zu springen. Dann sagte jemand zu mir: ‚Telstar hat ein Tor geschossen‘. Neben mir haben Leute geweint, Spieler kamen heraus, alle haben gefeiert. Da dachte ich: Das muss so sein“, erklärte Stadionsprecher Wim Frijns gegenüber „Voetbal International“ und entschuldigte sich in aller Form. „Ich mache das schon seit Jahrzehnten und ich bin auch nur ein Mensch. Da kann immer etwas schiefgehen.“
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Dieser Fehler war jedoch ziemlich bitter. Und er erinnert stark an das Drama um die Fast-Meisterschaft des FC Schalke 04. Beim Saisonfinale 2001 war man im Parkstadion fälschlicherweise davon ausgegangen, dass das Spiel der Bayern in Hamburg abgepfiffen und 1:0 für den HSV geendet sei. Auf dem Rasen erfuhren die Fans mitten in der Meisterfeier auf brutalste Weise, dass das nicht der Fall war. Auf der Leinwand mussten sie zusehen, wie Patrick Andersson einen indirekten Freistoß ins HSV-Netz hämmerte und dem S04 die Schale entriss. Die dramatische 4-Minuten-Meisterschaft war geboren.
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Für Roda ist aber noch nicht alles vorbei. Ein Punkt braucht man am letzten Spieltag, um die Rückkehr in die Eredivisie perfekt zu machen. Gelingt das nicht, geht es in die Playoffs.