Erst die zähen Streiks bei der Deutschen Bahn und dann im ÖPNV in NRW. 2024 mussten Pendler in NRW regelmäßig die Auswirkungen der Arbeitskämpfe zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern ausbaden. Mittlerweile hat sich zumindest die Deutsche Bahn mit der Gewerkschaft der Lokführer (GDL) geeinigt (mehr dazu hier >>>).
Die Verhandlungen im ÖPNV in NRW hingegen hat Verdi zuletzt für gescheitert erklärt. (Alles zu den Folgen kannst du hier nachlesen >>>). Jetzt geht die Gewerkschaft erneut in die Offensive.
NRW: Nächster Verdi-Streik
So hat Verdi am Donnerstag (25. April) den nächsten Streik in NRW bekannt gegeben. Dieses Mal geht es jedoch nicht um den öffentlichen Nahverkehr. Stattdessen ruft die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft die Beschäftigten im Einzelhandel sowie im Groß- und Außenhandel zu einem bundesweiten Streiktag auf.
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In diesem Rahmen findet am Freitag (26. April) unter anderem um 10.30 Uhr eine Kundgebung vor dem Rathaus in Neuss statt. Dabei nimmt die Gewerkschaft vor allem Ikea und die Metro AG ins Visier. „Beide Unternehmen haben ein großes Gewicht in den Tarifkommissionen der Arbeitgeber und nutzen dies nicht, um die Tarifverhandlungen hin zu einem Abschluss voranzutreiben. Im Gegenteil: Sie haben die ganze Zeit mitblockiert. Das muss nach fast einem Jahr Stillstand endlich aufhören“, mahnt Verdi-Sprecherin Silke Zimmer.
Verdi greift Ikea an: „Nicht nachvollziehbar“
Verdi appelliert an beide Unternehmen, konstruktive Lösungen am Verhandlungstisch zu suchen. „Allein Ikea hat zuletzt ein Umsatzplus von 13,3 Prozent gemacht. Da ist es nicht nachvollziehbar, warum sie die Beschäftigten nicht mit einem guten und rechtsverbindlichen Tarifvertrag am Erfolg beteiligen wollen“, schimpft Zimmer.
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Verdi fordert 13 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 400 Euro mehr für die Beschäftigten im Groß- und Außenhandel (12 Monate Laufzeit). Für den Einzelhandel will die Gewerkschaft 2,50 Euro mehr pro Stunde durchboxen. Die Arbeitgeber bieten nach Verdi-Angaben für den Groß- und Außenhandel 8 Prozent (24 Monate Laufzeit) und eine Inflationsausgleichsprämie von 700 Euro pro Tarifjahr. Im Einzelhandel sollen 6 Prozent für das Jahr 2023 und 4 Prozent im Jahr 2024 sowie insgesamt 750 Euro Inflationsausgleichsprämie verteilt auf zwei Jahre geboten worden sein.
Der Handelsverband (HDE) hatte wegen der stockenden Verhandlungen empfohlen, die Löhne der Beschäftigten freiwillig zu erhöhen und dies später mit dem Tarifabschluss zu verrechnen. Anfang März hatten einige Handelsunternehmen wie Ikea angekündigt, dieser Empfehlung nachzukommen. Das Vorgehen hat Verdi scharf kritisiert. (mit dpa)