Der Politikberater und Kommunikationsexperte Dr. Johannes Hillje (neuestes Buch: „Das ‚Wir‘ der AfD“) erkennt ein „Problem“ für die pro-europäischen Parteien! Er weist auf die neueste Studie der Konrad-Adenauer-Stiftung hin. Die zeigt deutlich, wie anerkannt die AfD mittlerweile in der Altersgruppe 16 bis 22 ist, also unter den Erstwählern der diesjährigen EU-Wahl!
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Die Rechtsaußen-Partei wird als „Problemlöser“ wahrgenommen – und zwar deutlich stärker in dieser jungen Altersgruppe als bei allen anderen.
AfD schneidet besser ab als CDU/CSU und Grüne
Zwar sagen nur 14 Prozent der 16- bis 22-Jährigen laut der Umfrage, dass die AfD von allen deutschen Parteien „am ehesten geeignet ist, die anstehenden Probleme in Europa zu lösen“. Doch das ist der Spitzenwert, zusammen mit der SPD (ebenfalls 14 Prozent).
Der CDU/CSU trauen das nur 8 Prozent zu, den Grünen 13 Prozent, den Linken 6 Prozent und der FDP nur 1 Prozent! Der größte Anteil kann oder will die Frage nicht beantworten (37 Prozent).
Vor Europawahl: Klare Unterschiede zwischen den Generationen
Auffällig ist vor allem der Unterschied zwischen den Altersklassen. Nimmt man die gesamten Befragten aller Generationen, sehen lediglich 6 Prozent die AfD als bester Problemlöser. Bei der CDU/CSU sind es 22 Prozent. Mit anderen Worten: Der selbsternannte Alternative für Deutschland wird von Jüngeren deutlich mehr zugetraut.
Experte Hillje erinnert in diesem Zusammenhang an die Dominanz der AfD beim unter Jugendlichen beliebten sozialen Netzwerk TikTok. Zwar schränkt er ein, dass Wahlentscheidungen „deutlich komplexer“ sind, jedoch beherrscht die AfD dieses Netzwerk aktuell noch ziemlich gut. In einer Grafik zeigt Hillje , dass die AfD-Bundestagsfraktion im Untersuchungszeitraum März 2023 bis März 2024 im Schnitt auf 458.195 Aufrufe pro Video auf TikTok kam. Die anderen Parteien schmieren dagegen völlig ab.
Tendieren eher junge Männer zur AfD?
Der AfD scheint es also gelungen zu sein, ihre Botschaften gezielt an junge Leute zu senden. Das könnte ihr bei der EU-Wahl einen besonderen Vorteil bringen, denn hier gilt das Wahlalter 16. Laut Forschern sprechen sie vor allem Männer der Generation Gen-Z an. Junge Frauen tendieren dagegen mehrheitlich zu linksliberalen Parteien.
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Die Konrad-Adenauer-Stiftung kommt bei der Befragung allerdings zu einem anderen Ergebnis: „Die vergleichsweise häufige Nennung der AfD unter den Erstwählerinnen und Erstwählern ist dagegen nicht geschlechtsabhängig“, heißt es in der Studie.