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Gehalt bei der Bundeswehr: Soldat zeigt seinen Lohnzettel – und spricht über Privilegien

Spannender Einblick in das Gehalt bei der Bundeswehr. Ein Offizier packt auch offen über gewisse Privilegien aus.

Gehalt bei der Bundeswehr
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Dein Brutto-Gehalt im Vergleich: So viel verdienen andere in Deutschland im Durchschnitt

Gehalt ist in Deutschland oft ein Tabu-Thema. In diesem Video zeigen wir, wie viel die Deutschen im Durchschnitt verdienen.

David Matei ist einer von rund 182.000 aktiven Soldaten in der Bundeswehr. Der Hauptmann ist daneben auch privat ziemlich engagiert auf TikTok. Dort verriet er nun sein Gehalt als Soldat!

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Seine Follower bekamen im Februar einen exklusiven Einblick auf seine Gehaltsabrechnung – und Matei gab dann noch einige spannende Einordnungen dazu. Der authentische und offene Clip kam bislang schon auf spektakuläre 4,5 Millionen Aufrufe auf TikTok! Das Video stößt also auf massives Interesse, gerade bei jüngeren Menschen. Auch wenn es auf seine eigene private Initiative hin entstand, dürfte es bei vielen das Interesse für den Job als Soldat oder Soldatin geweckt haben!

Gehalt bei der Bundeswehr – mehr Netto durch Privilegien

Neugierig geworden? Dann zu den Zahlen: Sein Brutto-Grundgehalt A12 als Hauptmann beläuft sich auf 4.647 Euro. Darüber hinaus erhält er noch weitere Zuschüsse zu diesem Gehalt, darunter einen Familienzuschlag und vermögenswirksame Leistungen und aktuell zudem einen Inflationsausgleich in monatlichen Raten von 220 Euro. All das zusammen macht einen Sold von 5.175 Euro.

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Ein ansehnliches und überdurchschnittliches Gehalt – aber das Beste kommt nun! Zwar zahlt der Offizier wie alle anderen auch Lohnsteuer, doch ansonsten gibt es keine Abzüge an die Renten-, Arbeitslosen- und Krankenversicherung!

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In einem weiteren TikTok-Video geht Matei darauf ein, dass ein Kommentator diesen Netto-Vorteil unfair findet. Dabei erklärt er, dass die Bundeswehr eigene Truppenärzte zur Versorgung hat. All das läuft unter dem Begriff „freie Heilfürsorge“.

Dennoch ist die Befreiung von den Sozialabgaben natürlich ein ziemliches Privileg im Vergleich zu anderen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern.

Bundeswehr-Offizier David Matei.
Bundeswehr-Offizier David Matei. Foto: Privat

Verantwortung für Kameraden und teures Gerät

David Matei reagiert aufgeschlossen auf die Lohn-Nachfragen der TikTok-Community. So ordnet er ein, dass er nun 13 Jahre bei der Bundeswehr sei und es überall im öffentlichen Dienst nun mal üblich sei, dass die Gehaltsstufen mit den Jahren steigen.

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Gleichzeitig müsse man aber auch bedenken, dass das nur ein befristeter Arbeitsvertrag für 14 Jahre sei. Und dass man als Offizier „recht früh schon sehr viel Verantwortung“ übernehme. Für Leib und Leben von untergebenen Kameraden oder beispielsweise auch für mehrere Panzer – „und so ein Panzer kostet nun mal ein paar Millionen“.

Lukrativer Gefahrenzuschlag – aber man kann auch „in der Holzkiste nach Hause kommen“

Dann informiert Matei in einem Clip noch, wie das mit dem Gefahrenzuschlag bei Auslandseinsätzen läuft. Der ist aufgeteilt in sechs Stufen, je nach Einsatzort- und -art. In der höchsten Stufe gibt es 145 Euro netto pro Tag obendrauf, in der niedrigsten immerhin 44 Euro netto. „Klingt jetzt echt wirklich viel. Ist es auch! Aber es besteht halt auch die Gefahr, körperlichen oder seelischen Schaden mitzunehmen. Oder überhaupt nur noch in der Holzkiste nach Hause zu kommen“, so der Hauptmann.


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Wenn er wirklich „brutal ehrlich“ antworten würde, muss Matei einräumen, sei er als 18-Jähriger wegen des Geldes zur Bundeswehr gegangen. Wobei er damals nur ein Einkommen von 330 Euro im Monat als Freiwilliger hatte. Erst später sei er in die Rolle des „Staatsbürgers in Uniform“ hineingewachsen, habe sich mit seinem Amtseid befasst, den Beruf bei der Bundeswehr sozusagen als Berufung verstanden und sei nun voller Überzeugung im Dienst für sein Land.