Zwei Jahre nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine leben die Menschen noch immer in Angst und Schrecken. Mehr als vier Millionen Menschen sind deswegen in EU-Länder geflohen.
Ein großer Teil davon ist auch nach Deutschland gekommen, was sich auch auf die Verteilung innerhalb der deutschen Bevölkerung auswirkt.
Zweitgrößte Gruppe der ausländischen Bevölkerung
Mittlerweile stellen ukrainische Staatsangehörige die zweitgrößte Gruppe der ausländischen Bevölkerung in Deutschland. Eine Entwicklung, die die tiefgreifenden Folgen des Krieges unterstreicht. Die jüngsten Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeichnen ein klares Bild: Mit rund 1,2 Millionen Menschen haben die Ukrainer die türkische Gemeinschaft als größte ausländische Bevölkerungsgruppe in Deutschland fast eingeholt.
Allerdings hat sich der Zustrom aus der Ukraine im Laufe des Jahres verlangsamt. Während im Kriegsjahr 2022 noch 960.000 Ukrainer in Deutschland Zuflucht suchten, waren es im vergangenen Jahr nur noch 121.000. Von den insgesamt 1,2 Millionen in Deutschland lebenden Ukrainern sind laut Ausländerzentralregister vom Dezember 2023 1,1 Millionen Kriegsflüchtlinge.
Verteilung innerhalb Deutschlands
Die geografische Verteilung der Geflüchteten spiegelt im Wesentlichen die Bevölkerungsdichte der Bundesländer wider, wobei Nordrhein-Westfalen, Bayern, Baden-Württemberg und Niedersachsen die meisten ukrainischen Einwohner aufweisen.
Interessanterweise weisen Städte wie Hamburg und Berlin den höchsten Anteil an Ukrainern an der Gesamtbevölkerung auf, ein Indikator für die Attraktivität der Städte für Neuankömmlinge.
21 Prozent der ukrainischen Flüchtlinge arbeiten
Ein Blick auf die Arbeitsmarktintegration der geflüchteten Ukrainer zeigt Fortschritte. Von den 716.000 Geflüchteten im erwerbsfähigen Alter haben bis November 2023 21 Prozent eine Beschäftigung gefunden. Davon haben 113.000 ein sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis und 36.000 einen Minijob. Zudem besuchten im Januar dieses Jahres 124.000 erwerbsfähige Ukrainerinnen und Ukrainer einen Integrationskurs.
Trotz der wirtschaftlichen Krise hofft die Bundesregierung, noch mehr geflüchtete Menschen in Arbeit zu bringen. Denn angesichts des Fachkräftemangels werden sie in Deutschland dringend gebraucht.
Diese Entwicklungen verdeutlichen die Herausforderungen, aber auch die Chancen, die mit der Aufnahme und Integration einer so großen Zahl von Menschen verbunden sind. Deutschland steht vor der Aufgabe, langfristige Lösungen für die Integration zu finden.