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Doch kein Bahnstreik? GDL schlägt Kompromiss vor – doch Deutsche Bahn bleibt hart

Im Tarifkonflikt mit der Deutschen Bahn hat die GDL kurz vor Streikbeginn einen neuen Einigungsvorschlag vorgelegt.

Kurz vor dem Streik unterbreitet die GDL der Deutschen Bahn einen EInigungsvorschlag.
© IMAGO/Michael Gstettenbauer

Deutsche Bahn: Die Geschichte des deutschen Eisenbahnkonzerns

Viele Pendler schüttelten bereits den Kopf, Reisende mussten umplanen, Fahrkarten wurden erstattet: Der angekündigte Streik der GDL hat bereits für viel Aufregung und Unmut gesorgt.

Nachdem sich nun viele Bahnreisende zwischen Mittwoch, den 24.01.2024 und Montag, den 29.01.2024 auf Bangen eingestellt haben, gibt es eine neue Entwicklung, die überraschender nicht sein könnte: Nach eigenen Angaben soll die Lokführergewerkschaft GDL der Deutschen Bahn ein Angebot unterbreitet haben. Was ist dran und kann der Streik doch noch abgewendet werden?

Deutsche Bahn: GDL macht kurz vor Streik Angebot

„Wir haben uns entschlossen, der DB AG Einigungsvorschläge zu unterbreiten“ – Mit diesen Worten verkündet die GDL auf ihren Social Media Kanälen, was viele in Deutschland nicht mehr für möglich gehalten haben. Kernpunkt des Angebots ist eine stufenweise Arbeitszeitverkürzung. In vier Schritten von 2025 bis 2028 will die GDL die angestrebte 35-Stunden-Woche durchsetzen. Außerdem wird die Einführung einer grundsätzlichen Fünf-Tage-Woche mit anschließender Ruhezeit von mindestens 48 Stunden gefordert.


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Ebenso bei der Erhöhung des Entgeltes macht die GDL einen Schritt auf die Deutsche Bahn zu. Aus den geforderten 555 Euro machen sie 420 Euro, ebenfalls in zwei Stufen. Und auch bei den Zulagen geht sie zurück: Statt 25 Prozent fordert sie jetzt 10 Prozent bei einer Laufzeit von 24 Monaten. Trotz dem Schritt, den die Lokführergesellschaft auf die Bahn zugeht: Von einer Einigung scheint es immer noch ein gutes Stück voneinander entfernt zu sein.

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Einige Forderungen werden von der GDL jedoch nicht aufgegeben. So will sie weiterhin an der einmaligen steuerfreien Inflationsprämie in Höhe von 3.000 Euro festhalten. Bislang hatte die Bahn eine Lohnerhöhung von rund elf Prozent und einen Inflationsausgleich von 2.850 Euro angeboten. Außerdem hat die Bahn der GDL ein neues Arbeitszeitwahlmodell angeboten: Die Beschäftigten können auf 37 Stunden gehen oder alternativ 2,7 Prozent mehr Geld erhalten. Das reicht der GDL nach wie vor nicht: Sie hält an ihrer Forderung nach 35 Stunden fest, wenn auch in Stufen.

Neue Verhandlungen?

Vor dem Streik hatte sich DB-Personalvorstand Martin Seiler wie folgt geäußert: „Es gibt überhaupt keinen Grund mehr, sich Gesprächen zu verweigern. Die GDL muss sich jetzt ihrer Verantwortung stellen und mehr Verhandlungen wagen!“. Dieser Aufforderung ist die GDL nun nachgekommen – allerdings liegen die Vorstellungen der beiden Parteien immer noch ein gutes Stück auseinander.


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Jetzt ist die Deutsche Bahn wieder am Zug. „Das Beharren auf Maximalforderungen führt nirgendwo hin. Wir wollen einen guten Kompromiss erreichen. Das ist es, was eine verantwortungsvolle Sozialpartnerschaft ausmacht“, hieß es zuvor.

Update: Nur kurz, nachdem der Vorschlag unterbreitet wurde, folgt die Antwort der Bahn: „Das ist kein Einigungsvorschlag, das ist die Wiederholung altbekannter Maximalforderungen, die so nicht umsetzbar sind. Das zeigt die Notwendigkeit, endlich wieder an einen Tisch zu kommen und nach Lösungen und Kompromissen zu suchen“, sagte ein Bahn-Sprecher gegenüber dem „Bayerischen Rundfunk“ am späten Dienstabend (23.01.). Diese klare Ablehnung des Vorschlags sollte den letzten Hoffnungsschimmer auf einen Streik-Ausfall wieder zum erlöschen gebracht haben …