Schock-Nachricht für alle Bahn-Pendler! Und diesmal geht es nicht um den nächsten Bahnstreik, der unmittelbar bevorsteht (>>> hier alle aktuellen Infos). Stattdessen flammt die Diskussion über das Deutschlandticket wieder heftig auf.
Los ging alles im Jahr 2022 mit dem 9-Euro-Ticket für den bundesweiten Nahverkehr mit Bussen und Regionalbahnen. Nach Corona, Energiekrise, Ukraine-Krieg und Inflation sollten die Pendler damit entlastet und die Mobilitätswende angekurbelt werden. Auf das 9-Euro-Ticket folgte das Deutschlandticket, im Volksmund auch 49-Euro-Ticket. Ein Erfolgsmodell! Doch damit ist offenbar bald Schluss.
Deutschlandticket: Preiserhöhung um 10 Prozent und mehr
Am Montag (22. Januar) steht eine außerordentliche Zusammenkunft der Verkehrsminister der Bundesländer an. Der wohl wichtigste Punkt auf der Tagesordnung: Eine Preiserhöhung für das Deutschlandticket! Es ist erst seit 1. Mai 2023 im Angebot, hat sich auch wegen der geringen Kosten zum international beachteten Erfolgsmodell mit rund zehn Millionen Nutzern entwickelt. Doch nun kommt allem Anschein nach die Preis-Keule. Nutzer des Deutschlandtickets müssen sich also sehr wahrscheinlich bald umstellen.
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Nach Informationen des „rbb“ (Rundfunk Berlin-Brandenburg) liegt ein Vorschlag auf dem Tisch, den Preis für das Deutschlandticket auf 54 Euro anzuheben. Das wäre eine Preiserhöhung um stattliche 10,2 Prozent. Es gibt aber auch Rechenmodelle, die eine Anhebung auf bis zu 69 Euro vorsehen.
Nach Aussagen aus Teilnehmerkreisen der Zusammenkunft steht noch nicht fest, zu welchem Zeitpunkt der monatliche Preis von 49 Euro steigen soll. Ebenso bleibt ungewiss, ob das Treffen am Montag schon eine endgültige Entscheidung bringen wird. Abgesehen davon ist die Preiserhöhung auch alles andere als unumstritten. Mehrere SPD-Verkehrsminister der Länder haben sich gegen eine Erhöhung des Preises für das Deutschlandticket im Jahr 2024 ausgesprochen.
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Die Nahverkehrsunternehmen, die vor Ort in den Verkehrsverbünden und Städten Busse und Bahnen betreiben, stehen der Preiserhöhung dagegen offen gegenüber. Denn sie sind mit rasant steigenden Kosten konfrontiert, die sie decken müssen. „Wenn Bund und Länder zur Deckelung der öffentlichen Co-Finanzierung des Tickets eine solche Preiserhöhung beschließen, dann ist das aus Sicht der Branche nachvollziehbar“, äußerte ein Sprecher des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) und betonte die Möglichkeit, damit auf den stetig wachsenden Finanzbedarf aufgrund gestiegener Kosten für Personal, Energie und Betriebskosten im öffentlichen Personennahverkehr zu reagieren.
Große Einbußen bei Verkehrsunternehmen
Das große Problem: Die Einführung des Deutschlandtickets hat zu massiven Einbußen bei den Einnahmen der Verkehrsunternehmen geführt. Und schon vorher war der Nahverkehr in weiten Teilen Deutschlands nicht kostendeckend, musste von Städten und Landkreisen bezuschusst werden. Der Bund hat zugesagt, im Jahr 2024 weiterhin die Hälfte der Kosten zu übernehmen und dabei 1,5 Milliarden Euro beizusteuern. Doch mehrere Länder fordern eine höhere Beteiligung des Bundes, da sie selbst sowie die vielen finanziell klammen Städte, Kreise und Nahverkehrsunternehmen die andere Hälfte kaum stemmen können.
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Auf jeden Fall drängt die Zeit. Bei der letzten Konferenz der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im November 2023 war vereinbart worden, dass ein Finanzierungskonzept vor dem 1. Mai 2024 vorliegen muss. Andernfalls steht das Deutschlandticket sogar komplett vor dem Aus. Aktuell ist die Finanzierung nur bis April gesichert.