Schock-Nachricht für alle Pendler und Reisenden! Zwar hatte es sich in der vergangenen Woche bereits abgezeichnet, dass ihnen einen neuer Bahnstreik bevorsteht. Doch mit einer Hammer-Ankündigung, wie sie in der Nacht zum Montag (22. Januar) von der GDL kam, hat wohl niemand gerechnet.
Die Lokführergewerkschaft startet den längsten Bahnstreik, den Deutschland seit Jahren erlebt hat. Bereits am Dienstag (23. Januar) geht es los.
Bahnstreik: Sechs Tage sollen Züge stillstehen
Die Lokführergewerkschaft GDL hat die Beschäftigten der Deutschen Bahn zum nächsten Bahnstreikstreik aufgerufen. Die Gewerkschaftsmitglieder bei der für Güterverkehr zuständigen DB Cargo sind bereits ab Dienstag, 18 Uhr, zum Streik aufgerufen. Der Streik im Personenverkehr soll am frühen Mittwochmorgen um 2 Uhr beginnen.
Während die bisherigen Arbeitsniederlegungen im aktuellen Tarifstreit maximal drei Tage andauerten, soll der jetzige Bahnstreik satte sechs Tage lang das Land lahmlegen. Erst am Montag (29. Januar) um 18 Uhr soll das Drama enden, teilte die Gewerkschaft mit. Für Pendler und Fernreisende stehen also heftige Tage mit voraussichtlich Tausenden von Zugausfällen bevor.
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Nach dem dritten Bahnstreik im aktuellen Tarifkonflikt Mitte Januar legte die Deutsche Bahn am vergangenen Freitag (19. Januar) ein verbessertes Angebot vor, um die GDL zu weiteren Gesprächen zu bewegen (>>> hier zum ausführlichen Bericht). In diesem Angebot ist eine Arbeitszeitverkürzung von einer Stunde pro Woche für Lokführer und Zugbegleiter inbegriffen. Doch die GDL ließ die Deutsche Bahn abblitzen. Die Gewerkschaft warf dem Konzern einen „Verweigerungs- und Konfrontationskurs“.
Bahn-Vorwurf: „Absolut unverantwortlich“
Ein Bahn-Sprecher erwiderte: „Die DB setzt auf Kompromisse, die GDL verschärft maßlos den Konflikt.“ Wer bei einem neuen Angebot noch nicht einmal an den Verhandlungstisch komme, der handle absolut unverantwortlich.“ DB-Personalvorstand Martin Seiler warf der GDL vor, Streiks nicht als letzte Option zu nutzen, sondern als „Mittel zur Selbstinszenierung“.
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Neben einer Stunde weniger Arbeitszeit enthält das Angebot der Deutschen Bahn eine Gehaltserhöhung von 4,8 Prozent ab August 2024 und weitere 5 Prozent ab April 2025, außerdem eine Inflationsausgleichsprämie. Ab Januar 2026 bietet die Bahn zudem die Senkung der Arbeitszeit von 38 auf 37 Stunden bei gleichem Gehalt an – oder alternativ noch einmal 2,7 Prozent mehr Gehalt für jene, die ihre Arbeitszeit beibehalten wollen, was insgesamt ein Plus von 13 Prozent wäre. Eine weitere Absenkung der Arbeitszeit hält die Bahn für völlig unrealistisch, weil dann erheblich mehr Personal benötigt würde – was es auf dem Arbeitsmarkt aber gar nicht gibt. Die Fronten sind also völlig verhärtet – und der Bahnstreik scheint demnach nicht mehr abwendbar zu sein. (mit dpa)