Seit es die Bundesliga gibt, ist die ARD-Sportschau kaum wegzudenken. Doch jetzt könnte es der Kult-Sendung am Samstagabend an den Kragen gehen. Die DFL sagt vor der Rechtevergabe deutlich: Es gibt keine Garantien für niemanden.
Beim Kartellamt, das verrät DFL-Boss Steffen Merkel jetzt, hat die Bundesliga zwei Szenarien für die Free-TV-Highlights eingereicht. Eins der beiden würde die Sportschau (ARD) hart treffen.
Sportschau (ARD): Bundesliga-Hammer droht
Eine Bundesliga ohne Sportschau? Ja, das gabs. Von 1988 bis 2003 lagen die Rechte zur Free-TV-Erstverwertung der Highlights erst bei RTL, dann bei Sat.1. Doch seither ist die Institution zurück, die unweigerlich mit dem deutschen Top-Fußball verknüpft ist. Doch wie lange noch?
Seit Jahresbeginn läuft die Ausschreibung der Bundesliga-Rechte. Nicht nur um die Live-Rechte wird dabei gekämpft. Auch um die Highlights im Free-TV. Und die DFL stellt klar: Garantien gibt es für niemanden. „Es gibt für kein Zeitfenster, kein Format und keinen Sender eine Bestandsgarantie“, sagt DFL-Geschäftsführer Steffen Merkel der „Sport Bild“ ganz deutlich. Heißt: Sky, DAZN und auch die Sportschau (ARD) sollten sich nicht zu sicher fühlen.
„Umfassendes Interesse an einer kompakteren Verwertung“
„Wir stellen im Markt ein umfassendes Interesse an einer kompakteren Verwertung im Free-Bereich am Samstagabend fest.“ Diese Worte dürften für das „Erste“ wie eine Drohung klingen. Nicht nur der Verlust der Rechte schwebt wie ein Damoklesschwert über der Sportschau. Auch eine Verlegung.
Erst kürzlich hatten sich Sky-Sportchef Charly Classen und ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky eine öffentliche Diskussion geliefert, wie sinnvoll die Konkurrenzsituation von Sportschau und Samstagabend-Spiel ist. Nun wird klar: Der ARD-Kultsendung könnte es tatsächlich an den Kragen gehen.
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Merkel verrät: Beim Bundeskartellamt wurden zwei Szenarien für die Erstverwertung der Free-TV-Rechte eingereicht. Eins mit dem aktuellen Sendefenster von 18.30 bis 20 Uhr und ein späteres Sendefenster von 19.15 bis 20.15 Uhr. Zweiteres wäre für die Sportschau (ARD) praktisch nicht umsetzbar. Nicht nur, weil es 45 Minuten später losgehen würde. Die Sendezeit würde auch mit der unantastbaren Tagesschau (20 Uhr) kollidieren.
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