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NRW-Tierheime gehen auf die Barrikaden! Diese Angst geht jetzt um: „Reinster Horror“

Für Hunde, Katzen und Co. beginnt die schlimmste Zeit des Jahres. Tierheime in NRW schlagen deshalb Alarm: „Der reinste Horror“

© IMAGO/Funke Foto Services

Feuerwerk und Böller: Was dafür spricht - und was dagegen

Feuerwerke und Böller gehören für viele zur Stimmung an Silvester einfach dazu. Sie bringen aber auch Gefahren mit sich und können unseren Liebsten schaden. In diesem Video klären wir dich auf.

Silvester steht vor der Tür. Seit Donnerstag (28. Dezember) können sich Feuerwerks-Fans mit Böllern und Raketen eindecken. Für Tiere beginnt damit die schlimmste Zeit des Jahres. Viele Tierheime in NRW schlagen deshalb in den Tagen vor dem Jahreswechsel Alarm.

DER WESTEN hat bei einigen Tierheimen in NRW nachgefragt, wie schlimm die Knallerei für Hunde, Katzen und Co. ist. Die Tierschützer haben wertvolle Tipps, wie Halter ihren Vierbeiner den Jahreswechsel so erträglich wie möglich machen können.

Tierheime in NRW: „Hirnlose Böllerei“

Für die einen ist das Silvester-Feuerwerk eines der besonderen Jahreshighlights und die Gelegenheit, die „bösen Geister“ des Jahres zu vertreiben. Für Tiere und deren Halter bedeutet die Knallerei jedoch den „reinsten Horror“, wie das Tierheim Moers betont. Zumal das Zünden der Feuerwerkskörper keinesfalls erst zum Jahreswechsel beginnt. „Heute beginnt der Verkauf von Silvester-Feuerwerk und wie immer beginnt damit auch leider die hirnlose Böllerei“, schimpfen die Tierschützer. Es sei traurig, dass die „eigentlich schöne Tradition derart entartet ist.“


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Auch das Tierheim Siegen problematisiert im Gespräch mit DER WESTEN, dass die Böllerei bereits Tage vor Silvester beginnt. „Hierauf kann manch ein Hund sehr panisch und schreckhaft reagieren und dann entlaufen“, warnen die Tierschützer. Jedes Jahr entlaufen Hunde voller Panik – immer öfter auch mit tödlichem Ausgang. Deswegen ist Hunde-Besitzern dringend geraten, ihre Tiere beim Spaziergang rund um den Jahreswechsel doppelt zu sichern (Leine und Geschirr). „Katzenbesitzer sollten ihre Katze ab Mittag (31.12.) nicht mehr rauslassen und erst am nächsten Tag wieder den gewohnten Freigang ermöglichen“, rät das Tierheim Siegen. Während es um das Tierheim Siegen herum in der Regel ruhig sei, ergreift das Tierheim Essen zu Silvester besondere Maßnahmen, an denen sich auch private Tierhalter orientieren können.

So schützt du deine Vierbeiner zu Silvester

„Bei uns im Tierheim dunkeln wir alle Räume ab und spielen etwas lautere Musik. Die Katzen bei uns haben die Möglichkeit, sich in ihren Höhlen und Kratzbäumen zu verstecken. Durch den Umbau unserer Zwinger in Zimmer haben die Hunde auch die Möglichkeit, angstfrei durch die Silvesternacht zu kommen“, erklärt das Tierheim Essen und weiter: „Privaten Tierhaltern würde ich raten, ihren Tieren eine Rückzugsmöglichkeit zu bieten und für sie da zu sein. Bei ganz panischen Hunden empfehlen wir entweder in den Urlaub zu fahren, in einen Ort wo nach Möglichkeit Feuerwerk verboten ist. Eine gute Alternative ist auch ein Flughafenhotel, diese haben sich mittlerweile auch darauf spezialisiert.“ Der Grund: Rund um Flughäfen gilt aus Sicherheitsgründen ein Feuerwerks-Verbot.

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Das Tierheim Siegen ergänzt: „Generell sollte ein Tier die Möglichkeit haben, sich zu verstecken. Auf jeden Fall sollten die Rollläden heruntergelassen werden und das Radio beziehungsweise der Fernseher angeschaltet werden, um die Geräusche von Draußen zu übertönen.“


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In diesem Zusammenhang erinnern die Tierschützer auch an Wildtiere, die ebenfalls durch das Feuerwerk extrem verängstigt werden. Daher wünschen sich die Tierheime in NRW im Gespräch mit DER WESTEN schärfere Sanktionen für Böller-Chaoten vor der Silvester-Zeit. Jeanette Gudd vom Tierheim Essen geht sogar noch einen Schritt weiter: „Ich würde mir von der Politik wünschen, dass es in den Städten nur noch einen zentralen Ort für Feuerwerk geben würde, wenn es denn unbedingt sein muss.“ Das Tierheim Siegen bringt aus Umweltschutzgründen auch ein LED-Feuerwerk ins Spiel, das vielerorts bereits erprobt ist. Weil die Politik sich bislang nicht zu einem Böllerverbot durchringen konnte, appellieren die Tierschützer an Halter: „Bitte sichert Eure Hunde gut, verzichtet auf Freilauf und wählt Ort und Zeit für Spaziergänge sorgfältig aus.“