Na, wenn das nicht eiskaltes Kalkül ist! Während Deutschland am Montag (25. Dezember) Weihnachten feiert, wollen sie womöglich wieder wüten: die rechtsextremen türkischen „Grauen Wölfe“. Doch nicht etwa wie zuletzt in NRW-Großstädten wie Dortmund (mehr hier) oder Köln (DER WESTEN berichtete) – sondern klammheimlich im beschaulichen Menden (rund 52.000 Einwohner) in NRW.
Dass die „Grauen Wölfe“ keine Spielplatz-Truppe ist, beweisen bereits unsägliche Vorgänge bei vergangenen Veranstaltungen in NRW: Sogenannte „Wolfsflaggen“ auf rotem und türkisblauem Grund werden geschwenkt; Männer, Frauen, sogar Kinder zeigen den berüchtigten „Wolfsgruß“, islamistische Allahu-Akbar-Rufe und Hass-Parolen gegen Israel hallen durch den Saal. Droht das NRW erneut, diesmal im Sauerland, mitten im weihnachtlichen Frieden?
NRW: Nutzen „Graue Wölfe“ Weihnachten für Hetze aus?
Nach Informationen von DER WESTEN organisiert die „Türk Federasyon“ eine entsprechende Veranstaltung in der Menden-Arena. Flyer sind verteilt, Musiker und Gruppen wie „Grup Turan“ schon eingeladen. Dass ausgerechnet „Grup Turan“ am Start ist – kein Zufall! Denn: Das türkische Wort „Turan“ steht für „das ewige Land“, bedeutet „Großtürkisches Reich“ und „Heimat aller Turkvölker“.
Laut Verfassungsschutz sind die „Grauen Wölfe“ mit rund 11.000 Anhängern die stärkste rechtsextremistische Bewegung Deutschlands. Viele Mord- und Gewalttaten in der Türkei, aber auch in Europa und Deutschland werden ihnen zugerechnet. Die Bewegung gilt als antisemitisch, rassistisch und als gewalttätig, insbesondere gegen Kurden, Aleviten und Armenier. Selbst in Deutschland werden diese Bevölkerungsgruppen als „Feinde des Türkentums“ angegriffen.
Bürgermeister fassungslos: „Perfide“
Nicht ohne Grund ist sie in Frankreich und Österreich verboten, auch der Bundestag hat 2020 einen Prüfantrag für ein Verbot der „Grauen Wölfe“ verabschiedet. Das Bundesamt für Verfassungsschutz hat den „Grauen Wölfen“ sogar eine eigene Publikation gewidmet. Die Stadt-Verantwortlichen von Menden zeigen sich erschüttert.
Bürgermeister Roland Schröder (60, parteilos) ist fassungslos, findet gegenüber DER WESTEN klare Worte in Richtung der türkischen Faschisten: „Jeder Extremismus in meiner Stadt gefällt mir nicht – ob er von links oder rechts kommt, ob inlands- oder auslandsbezogen. Da passiert was, was für uns nicht sichtbar war. Ich kenne die Hallenbetreiberin persönlich, umso erstaunter und auch enttäuscht bin ich, dass sie dafür ihr Geschäft hergibt.“
Türkei-Experte warnt: „Gift für friedliches Zusammenleben“
Roland Schröder weiter: „Das ist ein Affront. Wir haben einen Weihnachtsfrieden, wo wir als Gesellschaft auf viele Dinge achten und innehalten. Es ist perfide, dass da bewusst der 1. Weihnachtsfeiertag gewählt wurde.“ Die Stadt werde in Zusammenarbeit mit Polizei und Ordnungsamt die Lage „genauestens“ beobachten und die private Veranstaltung auf alle Anforderungen hin noch einmal prüfen.
Prof. Dr. Burak Copur, renommierter Türkei-Experte aus Essen, warnt eindringlich: „Diese und ähnliche Veranstaltungen dienen der Mobilisierung der eigenen Bewegung, hier werden offen türkischer Nationalismus und Militarismus propagiert und das Türkentum wird verherrlicht. Besorgniserregend ist, dass Vereine und Moscheen bei diesen Veranstaltungen oft Kinder und Jugendliche rekrutieren und mobilisieren.“
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Copur weist auf Integrationsprobleme hin, erklärt: „Wer einmal mit dem türkischen Nationalismus in Berührung kommt, dreht oft Deutschland den Rücken zu, hat Probleme, sich zu integrieren und radikalisiert sich beispielsweise in türkischen Rockervereinigungen wie den ‚Osmanen Germania‘ oder ‚Turkos MC‘. Insofern sind diese Veranstaltungen Gift für das friedliche Zusammenleben und gefährden hierzulande die öffentliche Ordnung.“