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Mops-Verbot bei SPD-Parteitag – Abgeordnete hat wichtiges Anliegen für Hundebesitzer

Antrag auf Mops-Verbot bei SPD-Parteitag. Bundestagsabgeordnete Kersten will Qualzucht bei Haustieren endlich stoppen.

Für den SPD-Parteitag werden viele Anträge eingereicht. Einer sticht besonders heraus. Kommt es zum Mops-Verbot?
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Diese Schulnoten geben die SPD-Delegierten Kanzler Scholz

Auf dem SPD-Parteitag in Berlin hat "DER WESTEN" Delegierte gefragt, mit welcher Schulnote sie die bisherige Amtszeit von Kanzler Scholz beurteilen. Das Ergebnis seht ihr im Video.

Das Antragsbuch für den SPD-Parteitag umfasst 895 Seiten. Ein Antrag trägt den schmissigen Titel „Nicht süß, sondern gequält – Qualzucht bei Mops und Co. verbieten!“.
Gestellt wurde er vom SPD-Landesverband Sachsen-Anhalt.

Er fordert ein Zuchtverbot für besonders qualgezüchtete Tierrassen, wie Möpse, Chihuahuas und Boxer. Franziska Kersten ist Bundestagsabgeordnete aus Sachsen-Anhalt und Tierärztin. Sie spricht mit unserer Redaktion über die Qualzucht.

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SPD-Landesverband fordert Flachschnauzenverbot

Franziska Kersten erklärt den Antrag gegen die Qualzucht: „Für uns geht es darum, das Züchten von Hunden und Katzen zu verhindern, die unter ihren angezüchteten Merkmalen leiden.“ So sollen Züchtungen verhindert werden, bei denen körperliche Eigenschaften in Kauf genommen oder sogar gefördert werden, weil sie als süß empfunden werden. Beispielsweise besonders flache Schnauzen bei Hunden.

„Der Mops ist da das bekannteste Beispiel, aber es gibt auch die Taubheit bei Dalmatinern und die Nacktkatzen“. Bei den Nacktkatzen kommt es oftmals zur Schwanzlosigkeit und auch zu Totgeburten. „Wir wollen dieses Tierleid begrenzen“, erklärt Kersten. Um das umzusetzen, fordere die SPD klare Leitlinien für die Tierärzte und Veterinärämter, um Züchter zu kontrollieren.

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Für den Tierschutz sieht Kersten die SPD im Bundestag gut aufgestellt. „Das ist eben nicht nur ein grünes Thema. Wir sind für vernünftigen Tierschutz“. In Vielem sei man sich da mit dem grünen Koalitionspartner einig. „Die Grünen gehen aber oft weiter. Sie vertreten einen sicherlich gut gemeinten Tierschutz. Viele von ihnen wollen aber, dass Tiere gar nicht mehr genutzt werden dürfen“, so Kersten.

SPD-Parteitag: Auf den Hund gekommen

Das sehe die SPD anders. „Wenn das Tierwohl gewährleistet ist, sehe ich kein Problem darin, wenn man ein Reitpferd oder einen Hund hat.“ Der Kontakt mit Tieren, erzählt Kersten, könnte auch das Bewusstsein für die Natur stärken. Im Antrag zur Qualzucht steht die Forderung nach dem niederländischen Vorbild.



Dort gibt es seit 2019 ein Ampelsystem für kurzschnäuzige Hunde. Beispielsweise für Möpse und Französische Bulldoggen. Die Schnauze des Haustiers muss bei beiden Elterntieren mindestens ein Drittel der Länge des Schädels betragen. Nur dann gilt die Zucht als legal. Bis jetzt wurde nichts dergleichen vom SPD-Parteitag beschlossen.