Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen. Daher ist es Zeit, auf die bewegendsten Geschichten der vergangenen Monate zurückzublicken. Eine solche hatte sich im August zugetragen. Zu einem großen Gesprächsthema nicht nur unter Hochzeitspaaren entwickelte sich diese abgedrehte “Trauung”.
Denn während Romantiker den einen Menschen suchen, mit dem sie den Rest ihres Lebens verbringen wollen, wählte diese Braut für ihre Hochzeit einen mehr als ungewöhnlichen Partner. Denn ihr Bräutigam war kein Mensch!
Hochzeit: Dieser Bräutigam ist kein Mensch
Gegenüber der britischen „Sun“ erzählte die junge Frau – eine 27-jährige Russin – von ihrer unglaublichen Eheschließung. Im Jahre 2015 hatte sie ihren Partner Gideon kennengelernt. Das „Problem“: Gideon ist kein Mann, kein Mensch, kein Lebewesen. Gideon ist ein Aktenkoffer!
Die Russin hatte sich das gute Stück damals lediglich als Requisite für ein Fotoshooting gekauft. Doch schnell merkte sie, dass sie Gefühle für die Metalltasche entwickelte. „Ich wusste, dass es falsch war und nicht der gesellschaftlichen Norm entsprach“, wird die junge Frau zitiert. „Ich habe es aber niemandem erzählt.“
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Heimlich also hatte sie zugelassen, dass der Koffer – von ihr mittlerweile „Gideon“ getauft – ihr Herz eroberte. Aus stundenlangen Gesprächen wurde schließlich auch eine körperliche Beziehung. „Unsere geistige Verbindung und Kommunikation zeigt sich telepathisch“, erklärte die Frau. „Ich höre ihn, und er hört mich, aber von außen betrachtet sieht es wie ein Monolog aus.“
Dabei sei die Beziehung zu Gideon etwas ganz Anderes als jede Beziehung zuvor, die sie mit einem „echten“ Mann geführt habe. „Seine moralische Unterstützung hilft mir mehr als jeder andere“, schwärmte sie von ihrem Aktenkoffer. „Manchmal habe ich das Gefühl, dass Gideon mich besser kennt als ich mich selbst.“ Sie ist überzeugt: Manche Objekte sind „besser als Menschen“.
Frau heiratet Aktenkoffer
Im Jahr 2020 wagte sie dann aber den großen Schritt – und gab ihrem Gideon das Ja-Wort. Spätestens jetzt erfuhren Freunde und Familie von ihrer ungewöhnlichen Liebesbeziehung. Und sie waren größtenteils sehr verständnisvoll, ein Freund vollzog sogar die Trauung.
„Obwohl die Hochzeit nicht offiziell legalisiert ist, war ich froh zu wissen, dass unsere Beziehung eine höhere Ebene erreicht hat“, freute sich die Braut, die zu Beginn ihrer Beziehung „keine Ahnung hatte, dass wir am Ende zusammenkommen würden“.
Beziehung wird von vielen kritisch gesehen
Dass ihre Ehe mit Gideon für irritierte Blicke oder gar Ablehnung sorgt, bedauert die Braut sehr. „Die Leute verstehen meine Gefühle nicht“, klagte sie immer wieder. „Man hat mir gesagt, ich sei krank und solle mich in Behandlung begeben.“ Sie wünsche sich, „die Menschen hätten mehr Verständnis. Liebe ist Liebe.“
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Ihre Form der Sexualität – auch „Objektophilie“ genannt“, sei schließlich für niemanden eine Bedrohung. „Uns lächerlich zu machen und zu demütigen, weil die, die wir lieben, nicht so sind wie alle anderen, ist ekelerregend“, betont die Braut. „Verurteile die Menschen nicht für etwas, das du nicht verstehst.“ Sie wünscht sich mehr Akzeptanz für ihre Neigungen, „damit andere wie ich sich nicht so allein fühlen“.