Mit einer dicken Jacke warm eingepackt über den Weihnachtsmarkt zu schlendern, Bratwurst und Glühwein genießen – das gehört für viele zur Vorweihnachtszeit dazu. Doch während der Weihnachtsmarktbesuch für Besucher ein Vergnügen ist, gehen die Verkäufer und Büdchen-Betreiber an ihre Grenzen.
Susanne Petter (57) weiß, wie es ist, Jahr für Jahr stundenlang in der Kälte zu stehen und den Besuchern eine Freude zu machen. Gemeinsam mit ihrem Mann betreibt sie seit über 25 Jahren einen Crêpes-Stand auf dem Weihnachtsmarkt Bochum. Gegenüber DER WESTEN verrät die 57-Jährige, dass das knappe Personal mit der Zeit die größte Herausforderung geworden ist.
Weihnachtsmarkt Bochum: Fehlendes Personal macht Traditionsbüdchen zu schaffen
Im Laufe der Jahre entwickelte sich ihr Büdchen zu einer echten Institution. Seit mehr als einem Vierteljahrhundert steht Petter mit ihrem Stand auf dem Dr.-Ruer-Platz in der Bochumer Innenstadt. Seither dürfen sich Besucher des Weihnachtsmarkts über selbstgemachte Crêpes freuen. Sie selbst freut sich jedes Jahr aufs Neue auf den Bochumer Weihnachtsmarkt – und das, obwohl die Vorweihnachtszeit für Petter alles andere als ruhig ist.
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Tag für Tag steht die Riemkerin knapp zehn Stunden in der Kälte – viel Spielraum für Pausen oder gar einen Ruhetag hat sie nicht. Wie vielen anderen Betreibern fehlt auch ihr schlichtweg das Personal, um während der Weihnachtsmarktzeit mal richtig durchzuatmen.
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„Es kommen immer mal wieder Aushilfen, aber die sind oft nicht lange da. Teilweise halten sie keine vier Stunden aus. Viele merken dann erst, dass das harte Arbeit ist“, packt die 57-Jährige gegenüber DER WESTEN aus. Die Belastung habe in den vergangenen Jahren zugenommen und gerade an Tagen, an denen viel los ist, stoße sie an ihre Grenzen. Dennoch wolle sie den Crêpes-Stand einige Jahre weiterbetreiben. „Sechs, sieben Jahre möchte ich das in jedem Fall noch machen“, so Petter.
„Da müssen auch wir uns anpassen“
Nicht nur die Belastung ist über die Jahre hinweg immer weiter gestiegen. Auch die Preise klettern immer höher. Petter sind faire Preise für ihre Crêpes weiterhin enorm wichtig – doch auch ihr sind die Hände gebunden.
„Wir versuchen natürlich, die Preise weitestgehend unten zu halten, um den Besuchern gerecht zu werden“, erklärt Petter. „Aber Dinge wie Nutella oder Käse sind nun mal teurer geworden, da müssen auch wir uns anpassen“, klärt die Ur-Bochumerin auf.
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„Wenn eine Familie mit zwei Kindern vier Crêpes bestellen möchte, ist man schnell bei knapp 18 Euro. Das ist natürlich happig. Wir finden oft einen Kompromiss und bieten für zwei Kinder ein Crêpes an, da sie ja oft keinen Crêpes alleine fertig kriegen. Das finde ich eine faire Lösung“, so Petter.