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Ex-Schalke-Coach fällt bei Düsseldorf-Krimi vom Glauben ab: „Schlag ins Gesicht!“

Der FC Schalke 04 kassierte am Samstagabend bei Fortuna Düsseldorf in einem packenden Krimi die nächste Niederlage. Fans und Experten verloren wegen eines ganz bestimmten Umstands die Fassung.

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Im deutschen Fernsehen wird es traditionell eigentlich erst am Sonntagabend spannend, wenn der „Tatort“ in der ARD ein Millionen-Publikum anlockt. Doch an diesem Wochenende sahen die Zuschauer bereits am Samstagabend einen wahren Krimi, als der FC Schalke 04 bei Fortuna Düsseldorf zu Gast war.

Dabei versprach die Partie zunächst alles andere als Spannung. Denn schon früh in der ersten Hälfte ging Fortuna Düsseldorf gegen Schalke mit 3:0 in Führung. In der 2. Halbzeit antworteten die Düsseldorfer auf den Schalker Anschlusstreffer mit dem 4:1. Und selbst der optimistischste S04-Anhänger rechnete wohl kaum noch damit, dass die Königsblauen einen Punkt aus der NRW-Hauptstadt entführen könnten.

Düsseldorf – Schalke: Was ein Krimi!

Doch Tomas Kalas und Bryan Lasme hatten andere Pläne. Die beiden Schalker verkürzten in der 74. sowie 75. Minute auf 3:4. Und plötzlich brodelte der Gästeblock wieder, nachdem die Ultras in der Pause das Stadion verlassen hatten und es auch an der Seitenlinie bei S04 zu einem Eklat gekommen war (hier mehr Infos).

In der Schlussphase entwickelte sich eine Partie, die an Spannung kaum zu überbieten war. Schalke drängte auf den Ausgleich, doch auch Fortuna Düsseldorf spielte weiter munter nach vorne und wollte mit einem möglichen 5:3 das Spiel vorzeitig für sich entscheiden.


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Schalke-Fans komplett verwirrt

Was viele Schalke-Fans in der Schlussphase allerdings nicht nachvollziehen konnten: Warum wurde Simon Terodde nicht eingewechselt? Der Rekord-Torschütze der 2. Liga lief sich am Spielfeldrand warm, doch er kam nicht zum Zug. Trainer Karel Geraerts reagierte vergleichsweise spät und brachte erst in der 84. Minute Sebastian Polter für Lasme.

Auch Peter Neururer konnte es nicht fassen. „Ich verstehe das nicht“, sagte der frühere Schalke-Trainer bei Sport1: „Warum hat man Terodde dann im Kader, wenn man ihn in solchen Situationen nicht bringt?“

Neururer weiter: „Und was ich auch nicht verstehe: Neben Geraerts sitzen auf der Schalker Bank doch so viele Co-Trainer, Betreuer, sonstige Verantwortliche. Warum machen die ihren Trainer nicht darauf aufmerksam, wenn er schon nicht selbst darauf kommt?“

„Das ist ein Schlag ins Gesicht für Terodde“

Gewiss: Simon Terodde ist als klassischer Strafraumstürmer mit seinem unvergleichlichen Torriecher eigentlich wie gemacht für solche Schlussphasen. Allerdings ist für Außenstehende oft schwer zu bewerten, welche Beweggründe einen Trainer zu solchen Entscheidungen treiben. So ist zum Beispiel häufig nicht ersichtlich, ob ein Spieler womöglich nicht zu hundert Prozent fit ist oder wie bestimmte Spieler sich in den vergangenen Trainingseinheiten präsentiert haben.


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Das spielt für Neururer jedoch keine Rolle. Als Polter eingewechselt wurde, stellte der Kult-Coach klar: „Das ist ein Schlag ins Gesicht für Terodde. Eine schallende Ohrfeige. Da ist es auch egal, ob Polter vielleicht im Training den besseren Eindruck machte.“

Am Ende verpasste Schalke einen spektakulären Punktgewinn. In der Nachspielzeit traf Jona Niemiec zum 5:3 für die Fortuna und besiegelte die neunte Saison-Niederlage des S04.