Zwei Moscheen im Kreis Recklinghausen haben am Samstag (28. Oktober) mysteriöse Umschlag erhalten. Das, was sich darin befand, sorgt nun für große Aufruhr. Denn neben einem eindeutig islamfeindlichen Schmähbrief macht auch der sonstige widerliche Inhalt fassungslos.
Betroffen sind Moscheen des Dachverbands DITIB in Recklinghausen und Castrop-Rauxel. Die Bürgermeister der Städte Recklinghausen und Castrop-Rauxel, Christoph Tesche und Rajko Kravanja, meldeten sich zu Wort und verurteilten die perfiden Schreiben und die respektlosen Beigaben scharf.
Moscheen im Kreis Recklinghausen erhalten Umschläge mit Kot und Schweinefleisch
Die DITIB-Moschee an der König-Ludwig-Straße in Recklinghausen in NRW erhielt am Samstag einen Umschlag, dessen Inhalt sprachlos macht. Es handelte sich um einen verbrannten Koran, der heiligen Schrift der Muslime, Schweinefleisch sowie Fäkalien – vermutlich Hundekot. Zu den demütigenden Gegenständen war eine verbale Schmähung des Korans beigelegt. Einen Umschlag mit quasi identischem Inhalt erhielt die Moschee der Mevlana-Gemeinde in Castrop-Rauxel.
„Wir dürfen uns nicht auseinander treiben lassen! Wir dürfen nicht zulassen, dass wenige (gefährliche) Spinner diese Zeiten ausnutzen, um Hass und Zwietracht zu sähen“, schrieb der Castrop-Rauxeler Bürgermeister Rajko Kravanja auf seiner Facebook-Seite.
Auch sein Recklinghäuser Amtskollege Christoph Tesche bezieht Stellung zu diesem eindeutig islamfeindlichen Vorfall. In einer Pressemitteilung der Stadt Recklinghausen erklärt er: „Ich bin entsetzt und besorgt, dass ein solcher Umschlag an einen Kulturverein in unserer Stadt geschickt wird.“ Die Polizei habe bereits die Ermittlungen aufgenommen. Man hoffe darauf, dass die Täter schnell ermittelt und juristisch belangt werden können.
„Unsere Stadt steht für Toleranz und den Zusammenhalt aller Religionen. Seit Jahren dokumentieren dies deren Vertreterinnen und Vertreter durch einen intensiven interreligiösen Dialog, zu dem auch regelmäßige, gemeinsame Veranstaltungen gehören“, teilt Tesche weiter mit. „Die abscheuliche Attacke auf die DITIB-Gemeinde verurteile ich auf das Schärfste und bekunde auch öffentlich unsere Solidarität mit den Mitgliedern des Moscheevereins an der König-Ludwig-Straße.“
Recklinghausen: Bürgermeister erschüttert
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Er beobachte schon länger, dass extreme Kräfte versuchen, die Stimmung vor dem Hintergrund internationaler Konflikte Deutschlands anzuheizen. Das bereite ihm Sorgen. „Wir alle sind aufgerufen, mit Besonnenheit und klarer Haltung dafür zu sorgen, dass ihnen das nicht gelingt.“
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In den vergangenen Tagen ist es nicht zuletzt vor dem Hintergrund des Konfliktes im Nahen Osten zu Vorfällen gegen verschiedene Glaubensgemeinschaften in Deutschland gekommen. Ob auch dieses Vorkommnis dazu zählt, werden die Ermittlungen zeigen. Klar ist aber, dass die Botschaft eine antimuslimische ist.
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Die Botschaft sei klar: „Islamfeindlichkeit, Antisemitismus, Rassismus und Intoleranz haben in Recklinghausen keinen Platz“, erklärt Tesche. „Dafür stehen das Bündnis für Toleranz und Zivilcourage in Recklinghausen und ich als Bürgermeister seit Jahren ein.“ Sie würden das auch künftig mit Entschlossenheit und breiter Unterstützung aus der Stadtgesellschaft tun, so der Bürgermeister.