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Krieg in Israel: Hamas fordert weltweit Angriffe auf Juden – Letzte Generation irritiert mit Ankündigung

Die Polizei ist vor allem am Freitag (13. Oktober) besonders wachsam. Die Hamas rief weltweit dazu auf, gegen Juden und jüdische Einrichtungen vorzugehen.

Die Polizei ist vor allem am Freitag (13. Oktober) besonders wachsam. Die Hamas rief weltweit dazu auf, gegen Juden und jüdische Einrichtungen vorzugehen.
© IMAGO/Sabine Gudath

Das ist die „Letzte Generation“

Die Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ haben beschlossen, ihre geplanten Proteste am Freitag (13. Oktober) vorübergehend auf Eis zu legen. Doch warum dieser plötzliche Sinneswandel? Die Antwort: befürchtete Gewaltakte gegen Juden in Deutschland.

Auf der Plattform X (ehemals Twitter) ließen die Klimaschützer verlauten, dass sie aufgrund von „Aufrufen, morgen weltweit Angriffe auf Jüd:innen zu verüben,“ ihre Proteste vorerst aussetzen werden. Die Begründung? Sie wollen keine Polizeikräfte binden, die möglicherweise gebraucht werden, um Leben zu schützen. Diese Entscheidung kommt bei vielen Nutzern gut an, andere reagieren mit Kopfschütteln.

Krieg in Israel: Viele Demonstrationen in Deutschland

Was steckt dahinter? Der Sinneswandel bei der Letzten Generation ist eng mit den jüngsten Ereignissen im Nahen Osten verknüpft. Der Terrorangriff der Hamas auf Israel und die daraufhin erfolgten militärischen Reaktionen haben die Gemüter weltweit erhitzt. Besonders in Deutschland fanden sich einige pro-palästinensische Demonstranten, die den Angriff der Hamas auf Israel bejubelten.

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Die Klimaaktivisten haben nun Sorge, dass die politische Lage und die Spannungen zwischen verschiedenen Gruppen in Deutschland eskalieren könnten. Aus diesem Grund haben sie beschlossen, vorübergehend in den Hintergrund zu treten und Platz für Sicherheitsmaßnahmen zu schaffen.

Jüdische Gemeinschaft ist wehrhaft

Der Zentralrat der Juden hat bereits auf die potenzielle Gefahr reagiert. In sozialen Netzwerken kursieren seit Mittwoch Aufforderungen zu Gewalttaten gegen jüdische Einrichtungen am Freitag. Obwohl die Drohungen nicht verifiziert sind, bleibt die Sorge bestehen, dass es Trittbrettfahrer oder Einzeltäter geben könnte. „Es besteht eine abstrakt erhöhte Gefährdungslage“, erklärte der Zentralrat. Weiter betont das Gremium, dass an im ständigen Austausch mit den Sicherheitsbehörden stehe, die die Sicherheitslage für Juden in Deutschland äußerst ernst nehmen.

Auch haben alle Bundesländer laut Bundeskriminalamt den Schutz jüdischer Einrichtungen erhöht. Trotz der Herausforderungen und Unsicherheiten sind die Mitglieder des Zentralrats der Juden in Deutschland entschlossen, standhaft zu bleiben. So betont der Zentralrat: „Die jüdische Gemeinschaft in Deutschland ist stark, ist standhaft und wehrhaft. Wir lassen uns nicht unterkriegen. Und wir stehen zusammen.“

Kritik an Aktivisten: „Jeden Tag werden Polizeikräfte anderweitig gebraucht“

Unter der Ankündigung der Klimagruppe „Letzte Generation“ entsteht eine kontroverse und hitzige Diskussion. So erhalten die Aktivisten für ihre Entscheidung, am Freitag keine Klima-Protestaktionen durchzuführen, einerseits Zustimmung. So schreibt ein Nutzer: „Das finde ich sehr anständig und verantwortungsvoll“. Ein anderer: „So notwendig diese Proteste auch sind, danke dafür, dass Ihr sie morgen aussetzt.“


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Doch andererseits mischen sich unter die Kommentare auch Unverständnis und Kritik – und zwar mit sehr unterschiedlicher Stoßrichtung. Ein Nutzer hätte sich offenbar gewünscht, dass die „Letzte Generation“ ihre Aktionen trotz der möglichen Angriff auf Juden auch am Freitag weiter durchzieht: „Ich dachte es heißt Klimakampf und nicht Klimakuscheln?“

„Tolle PR Aktion, macht euch dennoch nicht sympathisch“, schreibt ein anderer Nutzer. Und auch dieser Vorwurf wird deutlich: „Jeden Tag werden Polizeikräfte anderweitig gebraucht, die durch Euch sinnlos gebunden werden. Erst recht seit dem Hamas-Angriff auf Israel. Ihr seht doch, was seither in unserem Land los ist.“