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Dortmund: Erneute Vorwürfe gegen Messe-Veranstalter – „Wenig glaubwürdig“

Es ist nun schon das zweite Mal, dass die Messe Dortmund und die Westfalenhallen Unternehmensgruppe in der Kritik stehen.

Dortmunder Messe "Jagd und Hund" 2019
© Ralf Rottmann/ Funke Foto Services

Daran erkennst du, dass dein Hund sich langweilt!

Die Dortmunder Messe „Jagd und Hund“ startet in wenigen Monaten trotz zahlreicher Proteste und Demonstrationen (DER WESTEN berichtete). Aktivisten klagen an, dass sie die Ausrottung bedrohter Wildtierarten zur Folge hätte.

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Das ist jedoch nicht der einzige Grund für den Wirbel um die Messe in Dortmund. Denn DER WESTEN liegt ein Petitionsschreiben vor, das besagt, auf der Messe würden auch Russland-Jagdreisen beworben werden – ungeachtet der verhängten EU-Sanktionen aufgrund des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine.

In einer Stellungnahme erklärte der Veranstalter allerdings ausdrücklich, nicht mit russischen Unternehmen zusammenzuarbeiten. Aktivisten wollen diese Erklärung jedoch Lügen strafen.

Dortmund: Messe Jagd & Hund im Kreuzfeuer

Nachdem der Veranstalter zuletzt Anfang August Stellung bezog und alle russischen Profile aus seinem Markenverzeichnis entfernte, erreichen DER WESTEN nun neue Vorwürfe. Demnach werbe die Homepage der Messe immer noch mit Jagdreisen nach Russland. Der Unterstützer einer Petition auf change.org für die Abschaffung der gesamten Messe konnte dies anhand Screenshots von Donnerstag (28. September) beweisen.


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Demnach gebe es noch immer fünf Anbieter, teilweise mit Firmensitz in Moskau, deren Profile dort aufgeführt seien. „Westfalia Jagdreisen“ mit Sitz in Mönchengladbach etwa bietet Jagden in Russland auf Hirsche, Elche, Bären oder Auerhähne an. Auch „Kurasch Jadreisen“, „Jagdreisen Fabrig“, der belgische Anbieter „Hunting Adventure“ und „High-Hunt Pro“ aus Moskau stehen auf der Liste.

Kritik an Dortmunder Messerveranstalter – „Sehr befremdlich“

„Am 12. September versicherte uns der Unternehmenssprecher der Westfalenhallen Unternehmensgruppe GmbH in einer E-Mail, Unternehmen aus Russland und Belarus von allen Messen und Veranstaltungen ausgeschlossen zu haben. Anbieter aus Russland und Belarus, die vor dem Eintreten der Sanktionsmaßnahmen auf der Jagd & Hund ausgestellt haben, seien aus dem allgemeinen Markenverzeichnis gestrichen worden.“ Helmut Pruß, Stellvertretung für die Initiatoren der Petition, stellt fest: „Diese Aussage scheint jedoch nicht zu stimmen“.

Er fände es „sehr befremdlich“, dass diese Firmen immer noch auf der Homepage auftauchen würden. „Das ‚Markenverzeichnis‘ für die nächste Messe Jagd & Hund vom 30. Januar bis 4. Februar 2024 wirft also immer noch Fragen auf. Nach wie vor erhalten Reiseveranstalter von der Westfalenhallen Unternehmensgruppe GmbH eine Plattform für Reisen in den Kriegsstaat Russland und die Einnahmen erheblicher Devisen unter Umgehung der geltenden Sanktionsbestimmungen. Nicht nur angesichts dieses Angebots wird der ethische Anspruch der Messe Dortmund GmbH an das Messegeschäft infrage gestellt.“


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Pruß wirft dem Unternehmen vor, „wenig glaubwürdig“ zu sein – nicht nur in Hinsicht auf die russischen Partner, sondern auch auf die Werbung einiger Anbieter im Markenverzeichnis mit Jagdtrophäen vom Aussterben bedrohter Tiere. Noch ein Grund für ihn, sich mittels der Petition an Bürgermeister Thomas Westphal zu wenden und die Absage der Messe „Jagd & Hund“ zu fordern.

Veranstalter reagiert

Wie bereits bei unserem Vorbericht möchte der Veranstalter der Messe zunächst darauf hinweisen, dass es sich bei dem „allgemeinen Markenverzeichnis nicht um das aktuelle Ausstellerverzeichnis für 2024 handelt“, wie eine Sprecherin gegenüber dieser Redaktion erklärt. Zudem gebe es keine „expliziten Verbote“ bezüglich Jagdreisen nach Russland oder Belarus, „auch wenn die Kritik an diesen Angeboten verständlich sein mag“.

Allerdings bedauere das Unternehmen, dass bei der Bearbeitung des Markenverzeichnisses einige Firmen „nicht korrekt gelöscht worden“ seien. Das solle aber nun nach einer weiteren Überprüfung geschehen.