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Friedrich Merz: Ist er schon wieder auf Putins Trolle hereingefallen?

CDU-Chef Friedrich Merz bekam nach seiner Flüchtlings-Aussage massiven Gegenwind. Anscheinend hat sie sogar russischen Ursprung.

Haben einige der Aussagen von Friedrich Merz ihren Ursprung in Putins Lügen-Trollen?
© IMAGO / dts Nachrichtenagentur; IMAGO / SNA

Merz auf Fettnäpfchen-Bewährung - Kann er Kanzler?

In der Union hält die Kritik an den Äußerungen von Partei- und Fraktionschef Friedrich Merz zum Umgang mit der AfD an. Die politische Konkurrenz dürfte frohlocken.

Soziale Medien sind vollgestopft mit Falschmeldungen. Da fällt es vielen schwer, den Überblick zu behalten. Auch CDU-Chef Friedrich Merz hat damit anscheinend Probleme.

Denn nach seiner brisanten Flüchtlingsaussage bei „Welt“ bekam er nicht nur von zahlreichen Stimmen die Leviten gelesen, sondern es stellte sich dabei hinaus: Seine Aussagen sind falsch. Der Ursprung der Merz-Lügen könnte sogar bei russischen Trollen liegen.

Friedrich Merz: Bundesärztekammer weist Merz-Aussage zurück

CDU-Politiker Merz hatte die Bundesregierung mit einem drastischen Vergleich zur Eindämmung der ungeregeleten Migration aufgefordert. „Die werden doch wahnsinnig, die Leute, wenn die sehen, dass 300.000 Asylbewerber abgelehnt sind, nicht ausreisen, die vollen Leistungen bekommen, die volle Heilfürsorge bekommen“, sagte Merz im „Welt-Talk“ des Senders „Welt“. „Die sitzen beim Arzt und lassen sich die Zähne neu machen, und die deutschen Bürger nebendran kriegen keine Termine.“

Die Bundeszahnärztekammer hat die Aussagen von CDU-Chef Friedrich Merz über Zahnarztbehandlungen für Asylbewerber kritisiert und als unzutreffend zurückgewiesen. „Ich kann die Aussagen von Friedrich Merz ehrlich gesagt nicht nachvollziehen“, sagte der Präsident der Bundeszahnärztekammer, Christoph Benz, der „Wirtschaftswoche“. Auch gegenüber dem „stern“ teilte die Bundeszahnärztekammer mit, man sei aktuell nicht überlastet durch Asylbewerber. 

Hat Migranten-Lüge russischen Ursprung?

Mittlerweile wächst der Verdacht, dass Merz erneut auf Putins Internettrolle hereingefallen ist. Denn vor knapp einem Jahr warf der CDU-Chef ukrainischen Flüchtlingen vor, Sozialtourismus in Deutschland zu betreiben. Der Ursprung seiner Behauptung ließ sich auf eine Fake-Nachricht zurückverfolgen, die auf pro-russischen Telegram-Seiten zugunsten des Russen-Präsidenten Wladimir Putin geteilt wurde. Darin wurde damals behauptet, dass Ukrainer mit dem Flixbus nach Deutschland pendeln, beim Amt Hartz 4 beantragen und dann wieder zurückfahren.


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Auch seine Arztpraxis-Aussage lässt sich auf russische Troll-Märchen zurückverfolgen. In pro-russischen Chatgruppen kursieren entsprechende Videos bei Telegram und auf YouTube. Zu sehen sind darin etwa vermeintlich geflüchtete Ukrainer, die ihren Luxuswagen vor einer Arztpraxis parken. Der Clip will einreden, dass hier Sozialbetrug begangen wird, wie „t-online“ berichtet.

Solche Ausschnitte werden per Sprach- oder Textnachricht über WhatsApp und soziale Netzwerke geteilt und skandalös oder emotional mit falschen Details aufbereitet. Oft genug geteilt erreichen sie dann auch Politiker, wie in diesem Fall Friedrich Merz. Für ihn ist es aber nicht das erste Mal, dass so etwas passiert. Fragt sich nur, ob der CDU-Politiker zu wenige Berater hat, die ihm bei der Frage helfen: Welche Informationen aus dem Internet sollte ich teilen, und welche nicht?